Das Haus steht in der Finsternis.Finsternis ringsum,nur ein Fenster leuchtet.Jemand sagt: Verzweiflung.Jemand sagt: Hoffnung.Und eine Waage ist nicht zur Hand.Nur Entscheidung.Jakub Trojan
Es könnte unser Haus sein, das Haus in der Finsternis. Unsere Wohnung, unser Staat, unsere Welt. Überall herrscht Finsternis. Nur ein einziges Fenster leuchtet.
Es ist zum Verzweifeln, sagt einer; so viel Finsternis und so wenig Licht. Es gibt Hoffnung, sagt ein anderer; so viel Finsternis und doch noch ein Licht.
Wie viel Licht braucht es, um die Finsternis aufzuwiegen? Wie viel wiegt ein einziges Licht in einer Welt der Finsternis?
Wir haben keine Waage, wir haben nur die Entscheidung. Es liegt an uns, wie wir uns entscheiden: für die Verzweiflung oder für die Hoffnung. Vielleicht auch für beides: für die "getroste Verzweiflung", wie Martin Luther einmal sagte – eine Verzweiflung, die dann eigentlich keine mehr ist.
Quelle: contrapunkt. Evangelische Zeitschrift für die junge Generation. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft MBK. MBK-Verlag Bad Salzuflen. 53. Jahrgang. Nr. 6 1978. S. 22/23. Dort zitiert aus: Jakub Trojan: Das Haus steht in der Finsternis. 1968.
Vielleicht aber auch: Da muss ich hin.
Oder: Das Licht mag zwar mich nicht sehen, aber ich das Licht.