Jesus wird im Neuen Testament Rabbi genannt. Ein Rabbi diskutierte viel mit seinen Schülern. Wir müssen davon ausgehen, dass auch Jesus es tat.

Wir können Gott nicht in all seinen Tiefen verstehen. Wir können aber ein Verstehen verweigern. Dazwischen gibt es einen Weg der Freiheit.

Wir meinen oft, klug sei, wer gebildet ist und gut argumentieren kann. Die Bibel aber denkt anders über Klugheit: Klug ist, wer seine Begrenztheiten kennt.

Nur das Unverfügbare kann uns ansprechen. Darum macht es unglücklich, wenn wir uns alles verfügbar machen wollen. Das gilt auch für den Glauben.

Die Regale in den Buchläden sind immer prall gefüllt – auch mit christlicher und theologischer Literatur. Doch eigentlich kommt es auf etwas anderes an.

Es gibt weder die eine wahre Wissenschaft noch die eine wahre Theologie. Es gibt aber die eine Wahrheit. Zu ihr hin sind wir auf der Wanderschaft.

Wenn wir wirklich von Gott reden, reden nicht wir, sondern Gott selbst redet. Das nimmt unserem Reden alle Überheblichkeit und Rechthaberei.

Mit der Vernunft können wir die Existenz Gottes weder beweisen noch widerlegen. Dennoch ist die Vernunft auch für Glaubende unentbehrlich.

Zum Weiterdenken

Der Philosoph Immanuel Kant hat untersucht, was unsere Vernunft vermag – und was nicht. Seine Erkenntnisse sind auch für den Glauben wichtig.

Wer sich selbst für unfehlbar und unverletzlich hält, kann Gott nicht vertrauen. Er vertraut vielmehr auf sich selbst und setzt sich an Gottes Stelle.