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Gottes Freundlichkeit wahrnehmen

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Veröffentlicht von in Theologie to go · 3 Juli 2022
Tags: SchöpfungGotteserfahrungVernunftWissenschaft

Gottes Freundlichkeit wahrnehmen
Klaus Straßburg | 03/07/2022

Was, wenn es gar nicht wahr wäre, dass nichts in dieser Welt auf Gott hinweist, dass man nichts von ihm sehen und erfahren kann, dass alles, was wir von ihm zu sehen und zu erfahren meinen, eine Illusion ist, dass ja noch niemand zurückgekommen ist aus dem Tod und dass deshalb der Glaube reine Spekulation ist und keinen Anhalt an der Wirklichkeit hat?

Es könnte ja auch umgekehrt sein: dass man die Augen und Ohren verschließt vor den Anzeichen Gottes in dieser Welt, weil man dem Bruder Verstand den Vorzug gibt vor unseren Erfahrungen und Gefühlen, vor dem, was wir unmittelbar wahrnehmen, vor dem Lebendigen um uns herum, das von dem einen Lebendigen zeugt und uns ein Lob des Schöpfers singt. Es könnte sein, dass man blind und taub geworden ist, indem man den Bruder Verstand zum Herrn über unser Sehen und Hören, Schmecken und Fühlen erhoben hat.

"Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist", ruft es uns aus Psalm 34 zu, und andere Psalmen wissen, dass alle Werke Gottes ihn preisen, dass der ganze Kosmos, die ganze uns umgebende Natur vom Größten bis zum Kleinsten geschaffen ist, um ihn zu loben (Ps 145 und 148). Die ganze Schöpfung ist ein einziger großer Lobgesang auf den Schöpfer!

Der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch hat selber Psalmen und Gebete geschrieben. Einen seiner Texte habe ich heute Morgen im Radiogottesdienst gehört*:

Herr, es gibt Leute die behaupten
Der Sommer käme nicht von dir
Und begründen mit allerlei und vielerlei Tamtam
Und Wissenschaft und Hokuspokus
Dass keine Jahreszeit von dir geschaffen
Und dass ein Kindskopf jeder der es glaubt
Und dass doch keiner dich bewiesen hätte
Und dass du nur ein Hirngespinst
Ich aber hör nicht darauf
Und hülle mich in deine Wärme
Und saug mich voll mit Sonne
Und lass die klugen Rechner um die Wette laufen
Ich trink den Sommer wie den Wein
Die Tage kommen groß daher
Und abends kann man unter deinem Himmel sitzen
und sich freuen
Dass wir sind
und unter deinen Augen leben

Vielleicht sollten wir uns öfter einfach einhüllen lassen von Gottes Werken, uns vollsaugen mit seinen Wohltaten, seine Gaben trinken, schmecken, sehen und hören und so dem Bruder Verstand seinen wohlverdienten Platz zuweisen, an dem auch er, wenn er vollgesaugt und satt geworden ist von Wirklichkeit, seinen unerlässlichen und den Schöpfer preisenden Dienst versehen kann.


* * * * *


* Quelle: https://www.kirche-im-swr.de/?page=beitraege&id=33423&print=1. Dort zitiert aus: Hanns Dieter Hüsch/Uwe Seidel: Ich stehe unter Gottes Schutz, tvd-Verlag, Düsseldorf 1996.
Foto: Klaus Straßburg.



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