Christsein Verstehen - Christsein verstehen

verstehen

Theologische Einsichten für ein gutes Leben

Christsein

Christsein
verstehen
Theologische Einsichten für ein gutes Leben
Direkt zum Seiteninhalt

Wer oder was ist Gott?

Christsein verstehen
Veröffentlicht von in Plauderei auf'm Sofa · 19 Januar 2021
Tags: GottesbildVertrauenGötzen

P l a u d e r e i   a u f ' m   S o f a
Wer oder was ist Gott?
Klaus Straßburg | 19/01/2021

Ehrlich, ich habe einen ganzen Tag lang überlegt, wie ich diese neue Rubrik nennen soll. Hier will ich locker und unkompliziert über Gott und die Welt plaudern. Ich habe unendlich viele Namen für die Rubrik notiert und wieder verworfen. Keiner passte wirklich. Darum nenne ich hier lieber keinen.

Und dann, als ich meiner Frau beim Abendessen davon erzählte, hatte sie sofort die zündende Idee: irgendwas mit „auf'm Sofa". Ich merkte sofort: Das ist es!

Was wäre ich ohne meine Frau!

Jedenfalls hätten wir ohne sie jetzt nicht das Bild von einem gemütlichen Sofa. Und auch nicht das von einer Katze. Aber das passt; denn meine Frau liebt Katzen.

Willkommen also auf meinem Sofa mit Katze. Mach es dir bequem und lass uns plaudern. Die Katze stört das nicht.

Womit fangen wir an? Wenn wir über Gott und die Welt reden wollen, dann fangen wir einfach mal mit Gott an.

Gott – das ist ein Allerweltswort. Ein Wort, das jeder schon mal in den Mund genommen hat. Besonders natürlich religiöse Menschen. Aber was bedeutet eigentlich dieses Wort Gott?

Okay, wenn du an Gott glaubst, hast du sicher eine Vorstellung davon, was Gott für dich ist. Aber stell dir mal vor, du sprichst mit jemandem, der von Bibel und Glauben nicht viel weiß. Stell dir vor, er oder sie sitzt mit uns auf dem Sofa und fragt uns: „Wer oder was soll denn Gott überhaupt sein?"

Nun könnten wir natürlich so anfangen: „Gott ist der Schöpfer des Universums, der Allmächtige, er ist unser himmlischer Vater, der in seinem Sohn Jesus Christus Mensch geworden ist und der ..." – Sorry, ich muss mal kurz unterbrechen. Wo ist denn unser Gesprächspartner geblieben? Ach da, er will gerade ... „Stopp, warte doch mal! Komm doch mal zurück! Bitte setz dich doch wieder. Wir versuchen's nochmal anders."

Puh, das war knapp! Nein, es war irgendwie alles richtig, was wir gesagt haben – aber ich kann verstehen, dass er das Weite gesucht hat. Zu viele schwere religiöse Wörter waren das, zu viele Fragen tun sich da auf, zu viel Vorwissen ist vorausgesetzt. Wir müssen viel einfacher anfangen.

Also nochmal: Wer oder was ist Gott?

Erstmal werfen wir jetzt alle kindlichen Vorstellungen von Gott über Bord. Als Kind stellt man sich ja Gott schnell mal als alten Mann mit grauem Bart vor. Aber Gott ist kein Mann. Das heißt: Er hat nicht nur männliche Eigenschaften, sondern auch weibliche. Er ist nicht nur wie ein guter Vater, sondern auch wie eine gute Mutter. Er hat natürlich auch keinen Körper wie wir. Er ist zwar irgendwie eine Person, aber anders als wir. Und er ist zugleich auch mehr als eine Person: eine Macht, eine Kraft.

Ist das eigentlich wichtig? Ich finde schon. Denn man gerät in eine falsche Richtung, wenn man sich Gott nur als Person, vorzugsweise männlich, vorstellt.

Gott ist wie eine Person, die denkt und handelt, aber zugleich wie eine Macht, die einen ergreifen kann. Er ist die Macht der Liebe, sagt die Bibel.

Jeder, der schon mal Liebe gespürt hat, weiß, was für eine Macht die Liebe ist.

Und weil Liebe nicht zerstört, sondern aufbaut, braucht man vor Gott auch keine Angst zu haben.

Na, das sind doch schon mal gute Voraussetzungen, neu anzusetzen. Angst müssen wir also vor Gott nicht haben.

Wer oder was ist also Gott? Ich finde, Martin Luther hat darauf eine einfache und treffende Antwort gegeben. In seiner Erklärung des ersten Gebots im Großen Katechismus hat er Folgendes geschrieben:

Was heißt „einen Gott haben" oder was ist „Gott"? Antwort: Ein Gott heißt das, wovon man alles Gute erhoffen und wozu man in allen Nöten Zuflucht nehmen soll. Also heißt „einen Gott haben" nichts anderes, als ihm von Herzen zu vertrauen und an ihn zu glauben [...] Woran du nun (sage ich) dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist im Grunde dein Gott.
(Ein in modernes Deutsch übertragenes Zitat aus: Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, Göttingen, 9. Auflage 1982, S. 560, 9-24.)

Aha. Fassen wir zusammen: Gott ist das
  • wovon man alles Gute erhofft
  • wozu man in allen Nöten Zuflucht nimmt
  • worauf man von Herzen vertraut und sich verlässt
  • woran man sein Herz hängt.

Man kann natürlich noch viel mehr über Gott sagen. Aber jetzt geht es ja nur darum, unserem Gesprächspartner, der von Bibel und Glauben nicht viel weiß, zu erklären, was wir eigentlich mit dem Wort Gott meinen. Können wir uns auf Luthers Formulierungen einigen?

Vielleicht denkst du jetzt: Naja, diese Formulierungen treffen ja auf Vieles zu. Darunter fällt auch Allah, darunter fallen die tausenden indischen Götter, ja, darunter kann sogar Geld und Besitz fallen. Wie viele Menschen erhoffen sich von ihrem Vermögen Gutes, nehmen in Not zu ihm Zuflucht, vertrauen ihm von Herzen und hängen ihr Herz daran.

Du hast recht. Genau so ist es auch von Luther gemeint.

Bitte was? Ich dachte, wir sprechen vom christlichen Gott!

Tun wir auch. Aber wir sprechen zugleich von allen anderen Göttern, die man so haben kann.

Ja, aber es gibt doch nur einen Gott. Alles andere sind doch gar keine Götter!

Genau! Aber es kann uns alles zum Gott werden – oder besser gesagt zum Götzen.

Aber Moment mal! Das alles, was Luther sagte, trifft auch auf meine Frau zu. Was wäre ich ohne meine Frau? Ich hab doch schon erzählt, dass wir ohne sie nicht auf diesem gemütlichen Sofa säßen. Ohne sie gäb's diese Rubrik vielleicht unter dem Namen ... – nein, das sag ich noch immer nicht.

Aber mal ernsthaft: Von meiner Frau erhoffe ich mir nur Gutes, zu ihr nehme ich in jeder Not Zuflucht, ihr vertraue ich von Herzen und an ihr hängt mein Herz wie an nichts anderem. Will mir Martin Luther jetzt sagen: Dann ist sie dein Gott?

Äh – gute Frage! Wenn du meinst, dass du mit deiner Frau alles hast, was du brauchst, und dass sie dir in jeder Situation helfen und dir eine Zuflucht sein kann – dann ist sie wohl so etwas wie ein Gott für dich.

Aber das denkst du wahrscheinlich nicht wirklich. Denn kein Mensch kann dir in jeder Situation helfen und dir eine Zuflucht sein. Auch die beste aller Frauen kann dir nicht in allen Nöten helfen, so gern sie das auch tun würde. Darum brauchst du, um wirklich in allen Nöten eine Zuflucht zu haben, mehr als deine Frau.

Nein, nicht etwa zwei Frauen oder drei, sondern etwas anderes als die beste aller Frauen.

Jedenfalls nehmen viele Menschen ihre Zuflucht zu verschiedenen Dingen oder Menschen, fühlen sich mit ihnen sicher und geborgen und meinen, mehr bräuchten sie nicht. Und ehrlich gesagt: Machen wir das nicht irgendwo alle?

O Schreck! Wenn das stimmen würde, dann hätte wir ja alle verschiedene Götter ...

Ja, ich fürchte, das ist so. Jedenfalls ist die Gefahr groß, immer wieder verschiedene Götter, besser gesagt Götzen, zu verehren. Und meist ist uns das gar nicht bewusst. Darum mahnt uns das erste Gebot ja auch, keine anderen Götter neben dem einen Gott zu haben.

Wir sollen also alles auf eine Karte setzen: auf den einen Gott, von dem die Bibel erzählt?

Genau das. Eine andere Karte gibt es nämlich nicht. Und wenn wir meinen, wir hätten noch viele andere Trümpfe im Ärmel, dann täuschen wir uns selbst.

O Mann, jetzt machen wir uns aber selbst ziemlich schlecht. Dabei wollten wir doch unseren Gesprächspartner beeindrucken, der von Gott und Glauben nicht viel weiß. Kann der uns denn noch was glauben, wenn wir uns selbst in ein so schlechtes Licht stellen?

Naja, vielleicht mehr, als wenn wir uns als die Megachristen vorstellen würden, die wir gar nicht sind. Jedenfalls macht es uns glaubwürdiger, wenn wir zu unseren Schwächen stehen. Wenn wir zeigen, dass wir auch nur Menschen sind, die mit dem Glauben an Gott ihre Probleme haben. Jedenfalls hoffe ich, dass unser Gesprächspartner durch Luthers kurze Erklärung versteht, was wir meinen, wenn wir Gott sagen. Und das war ja unser Ziel.

Natürlich können wir noch viel mehr über Gott sagen. Aber das reicht erstmal für heute. Wir wollen ja noch öfter auf meinem Sofa zusammensitzen und plaudern. Und wir wollen unseren Gesprächspartner auch nicht gleich am ersten Tag erbarmungslos zutexten.

Außerdem haben wir jetzt erstmal genug Stoff, worüber wir noch nachdenken können.

Und wie machen wir weiter?

Ich denke, wir treffen uns bald mal wieder auf meinem Sofa. Und dann plaudern wir – vielleicht mal über den Glauben. Heute haben wir darüber geredet, was Gott eigentlich ist. Dann wäre das nächste, mal zu fragen, was Glaube an Gott eigentlich ist.

Da gibt es nämlich viel Unsicherheit und massenhaft Missverständnisse.

Also mach's gut und komm mal wieder vorbei, du bist herzlich willkommen auf meinem Sofa!


* * * * *




16 Kommentare
2021-01-20 10:39:44
Ich finde es schwierig. Am Sonntag in der Kirche wird wie selbstverständlich von Gott gesprochen, als wüssten alle, wer oder was gemeint ist. Wenn man unter der Woche den Pastor oder Theologen seines Vertrauens anspricht, zerbröselt die ganze Selbstverständlichkeit. Am nächsten Sonntag ist sie aber trotzdem wieder da, jedenfalls nach außen hin.

Die Luther-Erklärung taugt m. E. übrigens herzlich wenig zur Aufhellung, so relativ, wie sie ist. Du problematisierst es ja auch schon. Danach kann Gott der christliche Gott sein, aber ebenso Allah, Brahma, Zeus oder Wotan. Luthers Erklärung wirkt so ähnlich, als wenn ich sage: Auto ist das, womit ich zur Arbeit fahre. Das stimmt irgendwie, aber sobald ich mit der Straßenbahn oder dem Fahrrad zur Arbeit fahre, wäre demnach logischerweise die Straßenbahn oder das Fahrrad ein Auto, was aber offensichtlich falsch ist.

Mir gefällt in dem Zusammenhang besser die etwas gewagt klingende, aber bei richtigem Verständnis auch sprachlich völlig korrekte Formulierung: "Ich glaube Jesus seinen Gott."

Das kann ich auch für mich bestätigen. Damit wird Gott zwar nicht "definiert", aber der Zugang und die Grenzen sind klar.

Viele Grüße

Thomas
2021-01-20 18:38:18
Hallo Thomas,

danke für deinen Kommentar, der mich einmal mehr zum vertieften Nachdenken und sogar Nachlesen angeregt hat.

Wenn am Sonntag so getan wird, als sei alles klar, und unter der Woche etwas anderes herauskommt, finde ich das sehr bedauerlich. Ist das unehrlich oder einfach unbedacht? Jedenfalls trägt es nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Ich finde es deshalb wichtig, dass eigene Schwierigkeiten mit dem Gottesverständnis oder mit dem Glauben auch in der Predigt zum Ausdruck kommen – zumal auch der offenbarte Gott immer ein Geheimnis bleibt, d.h. immer größer ist als unsere Erkenntnis, die deshalb „Stückwerk" bleibt, wie Paulus sagt. Allerdings ist die traditionelle Rolle des Pfarrers und der Pfarrerin auch die eines Glaubensvorbilds. Davon müsste man sich lösen, auch wenn einige Gemeindeglieder damit Probleme haben werden. Andere werden aber wohl eher aufatmen, wenn sie merken, dass auch der Pfarrer so seine Schwierigkeiten mit dem Glauben oder dem Gottesverständnis hat.

Die Luther-Erklärung ist nichts weiter als ein erster Hinweis darauf, was man mit dem Wort „Gott" eigentlich meint. Sie füllt den Begriff nicht im christlichen Sinn, sondern versucht zu erklären, was „Gott" allgemein bedeutet. Luther meint, der Begriff „Gott" kann auf alles bezogen werden, woran Menschen ihr Herz hängen. Dein Beispiel mit Auto, Straßenbahn und Fahrrad trifft es genau. Ein „Gott" kann für einen Menschen eben auch der Fußballverein sein, an den er sein Herz hängt. Mehr wollte Luther nicht sagen.

Man kann natürlich fragen, was so eine Erklärung bringt. Aber sie weist m.E. sehr anschaulich darauf hin, dass es viele Götter bzw. Götzen gibt, die ein Mensch verehren kann, und dass der Glaube an einen Gott immer mit Suche nach Zuflucht und Erwartung von Hilfe zu tun hat sowie mit menschlichem Vertrauen. Die Erklärung sagt allerdings noch nichts Konkretes über den christlichen Gott. Dem kommt es näher, was du vorgeschlagen hast: „Ich glaube Jesus seinen Gott." Auch das muss natürlich noch weiter ausgeführt werden: Was war das für ein Gott, den Jesus hatte? Die konkrete Füllung des Begriffs in Luthers Erklärung steht noch aus, aber diese war offensichtlich an der Stelle auch nicht Luthers Absicht. Denn er wollte ja nur auf die allgemeine Frage antworten „Was heißt ,(irgend)einen Gott haben' oder was ist (was bezeichnet allgemein gesprochen der Begriff) ,Gott'?".

Interessant ist, dass das Sein Gottes hier nicht ohne das menschliche Haben eines Gottes bestimmt wird. Offenbar meinte Luther, dass beides zusammengehört. Und das zeigt sich ja auch an deiner Formulierung „Ich glaube Jesus seinen Gott", also den Gott, den er „hatte", an den er glaubte. Gott kann offenbar nicht zur Sprache kommen als abstrakter „Gott an sich", sondern nur als „Gott für uns", als ein von Menschen verehrter konkreter Gott.

Viele Grüße
Klaus
2021-01-21 12:19:32
Hallo Klaus,

in einer Zeit großer innerer Kirchen- und Glaubensferne hat mich Dietrich Bonhoeffer mit Äußerungen wie diesen angesprochen. Ich war damals Student (Maschinenbau und BWL). Bei Bonhoeffer habe ich gelesen:

„Gott als moralische, politische, naturwissenschaftliche Arbeitshypothese ist abgeschafft, überwunden; ebenso aber als philosophische und religiöse Arbeitshypothese (Feuerbach!). Es gehört zur intellektuellen Redlichkeit, diese Arbeitshypothese fallen zu lassen bzw. sie so weitgehend wie irgend möglich auszuschalten. Ein erbaulicher Naturwissenschaftler, Mediziner etc. ist ein Zwitter.“ (Bonhoeffer, D.: Widerstand und Ergebung. Brief vom 16.7.1944, GTB 12. Aufl. 1983, S. 177).

Meine Reaktion war: Endlich mal ein Theologe, der ehrlich sagt, wie es ist! Vielleicht lohnt es sich ja doch, sich damit zu beschäftigen.

Heute habe ich den Eindruck, dass man Bonhoeffer zwar wie einen Heiligen verehrt, aber wieder hinter den von ihm formulierten Stand zurückfällt, gerade in der Praxis.

Mit der Vorstellung eines rein (!) subjektiven Gottes kann ich nichts anfangen. Dann kann ich es auch gleich lassen, wenn kein Gott an sich ist. Für mich weist aber sowohl die Existenz von Leben, entstanden aus unbelebter Materie, auf Gott hin, ohne dass es ihn "gäbe" oder wir ihn "hätten", was mir als Begriff viel zu konkret ist. Und ebenso weist Jesus Christus und die Tatsache, das wir heute noch von ihm und seiner Botschaft sprechen, auf Gott hin.

So viel für jetzt

Thomas
2021-01-21 21:36:04
Hallo Thomas,

ich kann dem Bonhoeffer-Zitat nur zustimmen und auch deiner Kritik an einem rein subjektiven Gottesbegriff. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt: Natürlich existiert der christliche Gott für mich nicht in Abhängigkeit vom Menschen, sondern auch ohne Menschen. Er kann aber durch einen Menschen nicht zur Sprache kommen, ohne dass dieser Mensch eine Beziehung zu ihm hat. Denn wie sollte ein Mensch ernsthaft von Gott reden, wenn er keine Beziehung zu ihm hat? Allgemein gesprochen: Nur wenn der Mensch sein Herz an etwas hängt, wird er es „Gott" nennen (es sei denn, er faselt irgendetwas dahin, weiß nicht, wovon er spricht und missbraucht den Namen Gottes). Das meinte Luther. Ich finde, damit ist Gott nicht zur Arbeitshypothese geworden, sondern zu einer existenziellen Wahrheit. Denn der Mensch, der sein Herz an Gott hängt und zu ihm in allen Nöten Zuflucht sucht, arbeitet ja nicht mit einer Hypothese, sondern vertraut auf eine Macht, die ihm zur tiefsten Herzens-Wahrheit geworden ist.

Viele Grüße
Klaus
2021-01-21 21:41:08
Ergänzung: Ich finde auch deine Bemerkung sehr wichtig, dass wir Gott nicht "haben" oder dass es ihn "gibt", so wie es andere Dinge in der Welt gibt. Wenn wir ihn hätten, wäre er kein Geheimnis mehr.
2021-01-22 15:06:29
Hallo Klaus,

du schreibst:

„Er [Gott] kann aber durch einen Menschen nicht zur Sprache kommen, ohne dass dieser Mensch eine Beziehung zu ihm hat. Denn wie sollte ein Mensch ernsthaft von Gott reden, wenn er keine Beziehung zu ihm hat? (…) (es sei denn, er faselt irgendetwas dahin, weiß nicht, wovon er spricht und missbraucht den Namen Gottes).“

Unter Theologen wirst du für diese Auffassung wohl viel Zustimmung finden. Aber ist das nicht nur ein Mittel, um euch einen geschützten Raum zu schaffen, wo euch keiner von außen kritisch hineinreden kann? Und warum eigentlich, wenn du schon - wie ich - weg vom reinen Subjektivismus denkst, soll nicht auch jemand anders ohne „Beziehung“ zu Gott etwas dazu sagen können? Ein wildfremder Psychologe z. B., der einen Standardtest mit meiner Frau durchführt, kann danach ja auch etwas über sie sagen, ohne dass er eine Beziehung zu ihr hat (, hoffe ich zumindest). Klar, meine Frau ist nicht mit Gott vergleichbar; es geht mir nur um ein bildhaftes Beispiel.

Und, auf der wiederum anderen Seite, woher willst du denn wissen, dass jeder, der behauptet oder sich vielleicht sogar selbst einbildet, eine Beziehung zu Gott (dem wahren und einzigen) zu haben, diese auch wirklich hat.

Und wenn du dann vom Dahinfaseln, nicht Wissen, wovon man spricht und Missbrauch des Namens des Herrn schreibst: das kann auch passieren, wenn man glaubt, eine solche Beziehung zu haben. Mein Eindruck ist sogar, dass es dann häufiger passiert. Die Kirchengeschichte ist voll von Beispielen.

Ich stelle diese Nachfragen nicht, um dich zu ärgern. Für mich hat Glauben unter einer kirchlich-theologischen Käseglocke nicht funktioniert, ich habe die Freiheit gebraucht und von da aus irgendwann zurückgefunden.

Viele Grüße
Thomas
2021-01-22 15:49:56
Man darf sich nie täuschen lassen von der Überlegenheit (der Gottheiten):
( Mensch => kleine Götter -> Mittlere Götter -> Große Götter -> noch größere Götter -> ...) Und doch sind wir alle nur ein Gedanke in IHM, der alles in sich vereinigt. Denn die Summe von allem und alles - ist - Gott. ER ist die Definition und kann sich von daher sich selbst definieren.
Dabei soll ER und IHM nicht als männlich verstanden werden, da ja Gott alles in sich vereinigt und nichts außerhalb von ihm existiert.
2021-01-22 16:02:37
Wie sagte schon der Sohn Gottes zum "Gott dieser Welt": Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.«
Vielen wollen in den Gottes-Status durch Verführung, Verblendung ... oder notfalls ... durch Unterwerfung. Und bekanntlich sind es die ungläubigen Herzen, die Verloren gehen, bei denen "der Gott dieser Welt" den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.
2021-01-22 17:13:27
Hallo Thomas,

ich möchte dir ausdrücklich für deine Nachfrage danken. Das gibt mir die Gelegenheit, nochmal mehr grundlegend meinen Standpunkt zu erklären.

Ein guter Ansatzpunkt ist das Thema der Freiheit, das du ansprichst. Ich kann das vollkommen nachvollziehen, dass man die „kirchlich-theologische Käseglocke" als Unfreiheit empfinden kann. Ich habe das vor allem in meiner praktischen Arbeit erlebt, wenn gewisse aus der Reihe fallende Aktivitäten nicht gewünscht waren. Theologisch musste ich nur an einer Stelle einen Kompromiss machen, um in meiner Landeskirche arbeiten zu können. Das war schwer genug, wenn auch nicht ein alles entscheidender Punkt für mich. Ich habe trotzdem in dieser Kirche gearbeitet, und das kann man oder auch ich selbst mir vorwerfen.

Schlimmer war, dass ich als Jugendlicher so etwas wie eine theologische Käseglocke erlebt habe in der Jugendgruppe, in der ich mich aufhielt. Die Gruppe lief in Eigenregie der Jugendlichen, also ohne einen kirchlichen Mitarbeiter, hatte aber teilweise eine ungute theologische Prägung. Davon wurde ich befreit (und nun kommt's) durch theologische Literatur, die ich zu lesen begann. Vollends im späteren Studium habe ich nichts Zwanghaftes mehr gespürt, sondern den Geist wissenschaftlicher Freiheit, und zwar besonders durch die Theologie von Martin Luther und Karl Barth. Die Freiheit, die ich dort erlebte, beruhte auf der Konzentration auf Gottes Gnade oder Gottes Alleinwirksamkeit bezüglich des Heils. Mit anderen Worten: Ich erlebte (und erlebe bis heute) Freiheit darin, dass ich selbst zu meinem Heil absolut nichts beitragen muss, sondern mich ganz auf Gottes Gnade oder Liebe zu mir verlassen kann – wie Paulus sagt: Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen (auch wir selbst nicht) (Röm 8,38f). Die Freiheit besteht für mich darin, nichts tun zu müssen, um das Heil zu erlangen. Alles, was ich im Glauben tue, tue ich rein freiwillig, aus freiem Herzenswillen.

Eine theologische Käseglocke gibt es also für mich gar nicht. In der Wissenschaft habe ich das erlebt; dort wird alles vertreten, was man vertreten kann, und es wird um die Wahrheit gestritten. Kaum einmal wird jemand wegen angeblicher Irrlehren zur Rechenschaft gezogen, aber auch dann nur insoweit, dass er keine Theologen mehr ausbilden darf. Dann muss er aber schon von den kirchlichen Bekenntnissen ziemlich stark abweichende Lehren vertreten. Man kann natürlich auch kritisieren, dass es überhaupt solche Verfahren mit Entzug der Lehrbefugnis gibt, aber ich verstehe schon, dass irgendwo eine Grenze gezogen werden muss, wenn jemand christliche Theologen ausbilden möchte. Wo diese Grenze liegt, darüber ist sicher zu diskutieren. Im Protestantismus sicher sehr viel weiter gezogen als im Katholizismus.

Freiheit heißt für mich auch, dass niemand dem anderen vorschreiben darf, was er zu glauben hat (darum geht es ja auch bei einem Lehrentzugsverfahren gar nicht). Leider gibt es das in der Praxis immer wieder bei evangelikalen oder pietistischen Christen. Es sollte aber niemand glauben, allein die Wahrheit zu haben und einem anderen den Glauben absprechen zu dürfen. Man kann im Diskurs um die Wahrheit streiten und sich dennoch gegenseitig respektieren.

Ich habe also Theologie ganz anders erlebt als „einen geschützten Raum, wo uns keiner von außen kritisch reinreden kann". Im Gegenteil wurde uns Studierenden ständig in unseren Glauben und unsere Theologie kritisch reingeredet von allen möglichen anderen Theologien. Aber nur so haben wir unseren eigenen Standpunkt, unsere eigene Theologie gefunden – die nicht die allein richtige Theologie ist, aber diejenige, die der einzelne als sein Denken über Gott praktiziert und, wenn es recht zugeht, auch zur Diskussion stellt.

Dabei gibt es das theologische Denken ja nie ohne den Glauben. Beides geht Hand in Hand. Mein theologisches Denken drückt meinen Glauben aus, und hinter meinem Glauben steht meine Theologie, mein Gottesverständnis. Weil nach meinem Verständnis der christliche Gott zu einem Menschen in Beziehung tritt, gibt es den Glauben niemals ohne eine Beziehung des Menschen zu Gott. Christlicher Glaube ist ja nicht in erster Linie ein Fürwahrhalten bestimmter Lehren, sondern das Vertrauen zu Gott. Dieses Vertrauen beinhaltet allerdings gewisse Vorstellungen von Gott, denn ich muss ja zumindest wissen, wem ich da vertraue. Es mag ja sein, dass ein Mensch in der Bibel liest und dann auch theoretisch erkennt, dass Gott z.B. jeden Menschen liebt, aber dass er trotzdem sagt: „Ich kann damit nichts anfangen." Insofern hast du recht, wenn du feststellst, dass man auch ohne Beziehung zu Gott etwas Richtiges über Gott sagen kann. Aber das ist dann doch eine sehr abstrakte Aussage ohne konkrete Lebenserfahrung – ungefähr so, als wenn jemand sagt, er wisse, was es heißt, mit dem Flugzeug zu fliegen, ohne jemals geflogen zu sein. Die konkrete Erfahrung ist eben immer etwas anderes als die abstrakte Vorstellung. Und das Sprechen von dieser konkreten Erfahrung wird etwas anderes sein als das Sprechen vom Fliegen ohne diese Erfahrung. Und noch etwas anderes ist es, wenn man im Reisen per Flugzeug seine Zuflucht in den Lebensnöten sucht, z.B. um dem grauen Alltag zu entkommen. Dann kann das Reisen zum Gott werden. Und nur um solche „Gotteserfahrungen" ging es ja Luther, als er erklären wollte, was es heißt, einen Gott zu haben.

Ich bin mit dir einig darin, dass man behaupten oder sich einbilden kann, eine Beziehung zu Gott zu haben, ohne wirklich eine zu haben, und dass andererseits jeder, der glaubt, solch eine Beziehung zu haben oder sogar wirklich eine hat, nicht davor gefeiht ist, Missbrauch mit dem Namen Gottes zu treiben. Das alles kennzeichnet unsere menschliche Schwachheit in Glaubensdingen. Ich denke, jeder, auch der „Frömmste" (positiv verstanden), redet auch mal Mist über Gott. Frömmigkeit ist eben nicht Unfehlbarkeit. Gerade der Fromme ist davon besonders bedroht. Da sollte man sich gar nichts vormachen. An dieser Stelle wird mir dann wieder die christliche Freiheit wichtig, die darin besteht, dass ich richtig großen Mist über Gott reden oder mich auch wie ein Mistkerl verhalten kann und dennoch mein Heil nicht verliere, jedenfalls solange ich dieses Heil von Gott annehme.

Ich hoffe, dass mein Standpunkt nun etwas deutlicher geworden ist. Vielleicht haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ich habe z.B. in der Theologie die Freiheit gefunden, während du es vielleicht erlebt hast, dass sie dir von Theologen genommen wurde. Das wäre natürlich eine üble Erfahrung, weil Theologen ja einen frei machenden Glauben bezeugen sollen. Das ist auch mein Bestreben. Ich will niemandem Vorschriften machen, was er zu glauben hat, oder auch nur die einzig wahre Lehre kundtun, sondern meine Artikel geben meinen persönlichen Erkenntnisstand wieder, der diskutiert werden und zum Weiterdenken anregen soll. Von den Diskussionen lerne ich, und ich hoffe, auch die Lesenden können davon profitieren.

Viele Grüße
Klaus
2021-01-22 17:26:21
Hallo Pneuma,

vielen Dank für deine Kommentare. Ich möchte noch ergänzen: Niemand ist vollkommen im Glauben, in jedem ist nicht nur ein gläubiges, sondern auch ein ungläubiges Herz, Glaube und Unglaube gehen durch uns alle wie auch schon durch Jesu Jünger. Darum hilft nur, in allem eigenen Unglauben das Heil in Gott zu suchen, in seiner unendlichen Liebe, und an ihm festzuhalten. Und weil wir das aus eigener Kraft nicht können, ihn um seinen Geist zu bitten, der uns Glauben schenken will. Er wird den, der ihn bittet, nicht leer ausgehen lassen.
2021-01-23 09:33:07
Mein Gedanke sollte dabei nur an den Gedanken des Paulus erinnern, der die Herrlichkeit Christi preist als das wahre Bild Gottes (2.Kor. 4:4).
2021-01-23 10:49:34
Lieber Pneuma,

das ist ein hartes Wort des Paulus. Es ist gut, dass du daran erinnerst. Aber wer sind die "Verblendeten", die "Ungläubigen"? Sind es nicht immer auch - WIR? Und wie überwinden wir unsere Verblendung und unseren Unglauben? "Aus der Finsternis soll Licht aufstrahlen! ER ist es, der es in unsern Herzen hat aufstrahlen lassen" (2Kor 4,6). Es ist nicht unser Werk. Dafür sei IHM allein Lob und Dank!
2021-01-23 16:50:54
Hallo Klaus,

bei meiner Konfirmation mit 14 war ich noch mit voller Überzeugung dabei. Intensivere Zweifel setzten erst danach ein. Mit 16 habe ich Bertrand Russells „Warum ich kein Christ bin gelesen“ und fand es in vieler Hinsicht überzeugend. Daraufhin habe ich „Warum ich glaube“ von Heinz Zahrnt geschenkt bekommen und mir vom gleichen Autor „Die Sache mit Gott“ gekauft, einen Überblick über die protestantische Theologie des 20. Jahrhunderts. Mein Gesamteindruck war, dass jede Schule ihre positiven Aspekte hat, aber sich das Ganze nicht zusammenbringen lässt. Der Eine sagt so, der Andere sagt so, insgesamt ist es unbefriedigend. Grundlage ist in allen Fällen die Bibel, eine Sammlung von Schriften, die irgendwann kanonisiert wurde und die von der historisch-kritischen Schule mittlerweile zumindest partiell auseinandergenommen wurde. Mehr hat die ev. Theologie nicht in der Hand?

Vor diesem Hintergrund und mit dieser Frage unausgesprochen im Hinterkopf habe ich mir von einen befreundeten Theologiestudenten Karl Barths „Einführung in die evangelische Theologie“ empfehlen lassen. Ich habe das gelesen und zu meiner ehrlichen Enttäuschung festgestellt: Ja, mehr hat die ev. Theologie wohl tatsächlich nicht in der Hand! Danach war das Thema zunächst mal für mich abgeschlossen.

Die Ehrlichkeit Bonhoeffers hat mich dann, wie geschrieben, im Spiel gehalten. Von Bonhoeffer habe ich mir als Rezept für die Nachkriegskirche gemerkt: Beten und Tun des Gerechten. Das halte ich auch heute noch für das Richtige. Die Kirche wird m. E. zusammengehalten durch tätige Nächstenliebe, Diakonie und Gemeinschaft, und eher trotz als wegen Theologie. Speziell die Rechtfertigungslehre mit ihrer Tendenz, die alte Forderung, der Glaube solle sich in Taten zeigen (vgl. Jak 1,22) als Werkgerechtigkeit zu denunzieren, läuft aus meiner Sicht inzwischen eher auf Unverbindlichkeit als auf Freiheit hinaus und hat ihre beste Zeit längst hinter sich.

Viele Grüße

Thomas
2021-01-23 18:44:45
Hallo Thomas,

ich finde unsere Wege und Erfahrungen gar nicht so unterschiedlich. Ich bin auch ab dem Alter von 15 mit verschiedenen Glaubensanschauungen (also Theologien), Bibelauslegungen und atheistischem Denken konfrontiert worden und habe nach Antworten gesucht. Ich habe Widersprüche in der Bibel entdeckt und gefragt, ob dieses Buch dann noch maßgebend sein kann. Später bin ich dann zu der Überzeugung gekommen, dass wir wirklich nicht mehr in der Hand haben als dieses Wort, besser: diese Sammlung durch und durch menschlicher Worte, die in einem jahrhundertelangen Prozess durch ganz unterschiedliche Verfasser entstanden ist. Ich glaube aber und habe es erfahren, dass Gott durch dieses „schwache Wort" zu uns Menschen spricht. Bis zu dieser Erkenntnis war es ein langer Weg der Unsicherheit und des Zweifels.

Bonhoeffer habe ich auch früh zu schätzen gelernt, zuerst durch sein Büchlein „Gemeinsames Leben", später dann durch seine Theologie. Beten und Tun des Gerechten sind ja nicht alles, auch für Bonhoeffer nicht. Mein Glaube lebt jedenfalls von der Gewissheit, dass es nicht an meinen Taten liegt, ob ich von Gott angenommen werde. Das ändert aber nichts daran, dass der Glaube sich in Taten zeigt bzw. zeigen sollte. Das ist wesentlich für meinen Glauben. Gerade der Glaube treibt mich zur Tat, und Werkgerechtigkeit liegt nicht dann vor, wenn der Glaube zur Tat drängt, sondern wenn die Tat das Heil garantieren soll. Ich finde, du forderst zu recht die Verbindlichkeit des Glaubens. Für mich kommt diese Verbindlichkeit nicht aus irgendeinem Zwang oder Druck, etwas tun zu müssen, sondern aus der Freiheit von allem Müssen, d.h. aus dem freien glaubenden Herzen. Ich tue, was ich tue, nicht, weil ich es muss oder weil es mir das Heil garantiert, sondern weil ich es, gewiss, von Gott geliebt und angenommen zu sein, von Herzen tun möchte. Freiheit und Verbindlichkeit schließen sich für mich nicht aus, sondern gerade die Freiheit führt mich in eine Verbindlichkeit, die auch Beten und Tun des Gerechten einschließt, aber mit Druck, Zwang oder Angst nichts zu tun hat.

Viele Grüße
Klaus
2021-01-24 07:02:05
Hallo Klaus,

diese Heilsgarantie ist für mich ein mittelalterlicher Begriff. An diesem Nagel kann man für mich heute nichts mehr aufhängen. Jemand hat es mal so auf den Punkt gebracht: Luther fragte sich noch: "Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?" Der moderne Mensch fragt sich: "Ist da wer?"

Du bist aus meiner Sicht mit der Eingangsfrage deines Beitrags "Wer oder was ist Gott?" auch schon einen Schritt zu weit. Vielleicht muss man als Pastor diesen Schritt schon gegangen sein, aber die Leute, die ihr abholen wollt und sollt, stehen woanders. Von daher verfängt auch der Freiheitsbegriff der Rechtfertigungslehre nicht, weil er bereits Luthers Frage voraussetzt und nicht die der Moderne.

Viele Grüße

Thomas

2021-01-24 11:00:12
Hallo Thomas,

gute Frage: "Ist da wer?" Darüber müsste ich auch mal etwas schreiben.

Viele Grüße und schönen Sonntag
Klaus
Theologische Einsichten für ein gutes Leben
Christsein
verstehen
Christsein
verstehen
Theologische Einsichten für ein gutes Leben
Zurück zum Seiteninhalt