Wer kann von Gott reden?
Klaus Straßburg | 10/09/2021
Gott zu verstehen ist wirklich kein Leichtes. Wir machen uns unsere Gedanken über ihn, lesen die Bibel, grübeln vielleicht sogar, und dennoch bleibt eine Unsicherheit, das Gefühl, es doch nicht wirklich und endgültig zu wissen, wer und was Gott eigentlich ist.
Es kann sein, dass manche dann resignieren und es ganz aufgeben, über Gott großartig nachzudenken. Warum soll ich mir die Mühe machen, wenn ich am Ende doch so dastehe, dass ich einsehen muss: Über Gott können wir eigentlich nichts wissen, jedenfalls nichts Sicheres.
Andere gehen vielleicht den entgegengesetzten Weg: Sie versuchen, sich noch mehr in die Bibel oder in christliche Schriften zu vertiefen, sie führen Gespräche mit anderen, sie machen sich ihre eigenen tiefen Gedanken. Aber werden sie ihrer Sache sicher? Wobei man bei Gott ja von einer „Sache" gar nicht reden kann. Wäre er eine Sache unter anderen, dann wäre es ja ein Leichtes, ihn zu erforschen und zu ergründen. Aber Gott ist eben alles andere als eine solche Sache. Und so steht nach allem Lesen, Reden und Nachdenken womöglich auch hier das Ergebnis: Wir können keine sicheren Aussagen über Gott machen.
Wie kommen wir aus diesem Dilemma heraus? Wenn es einen Gott gibt, der entscheidend für unser Leben ist, dann können wir doch darüber nicht schweigen, als gäbe es diesen Gott nicht. Dann müssen wir doch über ihn reden, uns austauschen, ihn bekennen und unser Wissen über ihn bereichern. Aber welchen Sinn hat das alles, wenn unser Wissen von ihm letztlich doch – verkehrt, unvollkommen, unsicher bleibt?
Dieses Dilemma wird von Christinnen und Christen wahrscheinlich empfunden, seit es sie gibt – mal mehr und mal weniger. Im 19. Jahrhundert fühlte sich der Mensch mit seiner Vernunfterkenntnis so sicher, dass er das Dilemma weniger stark empfand. Man meinte: Das humanistische, fortschrittliche Denken kann Gott doch ganz gut beschreiben. Und die entsprechende Ethik und Kultur stehen mit dem, was Gott will, in Einklang.
Das änderte sich schlagartig mit den Grauen des Ersten Weltkriegs. Vor aller Augen zerbrach die scheinbare Harmonie zwischen dem christlichen Denken und Handeln und dem, was Gott war und was er wollte. Der Krieg stellte die damals gängige christliche Theologie in Frage; denn in weiten Teilen von Kirche und Theologie wurde der Krieg nicht etwa kritisiert, sondern als unvermeidlich begrüßt.
Das führte zu einem grundlegenden Wandel der evangelischen Theologie nach dem Krieg. Am Ende meines Überblicks über Immanuel Kants Philosophie habe ich bereits auf diesen Wandel hingewiesen: Die sogenannte Liberale Theologie des 19. Jahrhunderts wurde von der sogenannten Dialektischen Theologie oder Wort-Gottes-Theologie abgelöst. Dieser Wandel ist untrennbar mit dem reformierten Theologen Karl Barth (1886-1968) verbunden. Er betonte das oben beschriebene Dilemma in einer Radikalität, wie es zuvor nur selten der Fall gewesen war.
In einem Vortrag, den Karl Barth im Jahr 1922 in Schulpforta an der Saale vor Pfarrern hielt, wird das besonders deutlich. Der Vortrag trägt den Titel „Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie". In drei Thesen entwickelt Barth das genannte Dilemma. Was er dort über die Theologen sagt, gilt genauso für alle Christinnen und Christen:
- Wir sollen als Theologen von Gott reden.
- Wir sind aber Menschen und können als solche nicht von Gott reden.
- Wir sollen Beides, unser Sollen und unser Nicht-Können, wissen und eben damit Gott die Ehre geben.
(S. 199)
Da steht man nun vor diesen rätselhaft widersprüchlichen Sätzen und soll sich einen Reim daraus machen.
1. Wir sollen von Gott reden
Theologinnen und Theologen, Christinnen und Christen sollen von Gott reden. Es ist ihre Aufgabe, das, was ihr Leben ausmacht, was ihre Herkunft und ihre Zukunft ist, nicht zu verschweigen, sondern in die Welt zu tragen. Gott selbst will durch sie sein Wort sprechen. Die Menschen bedürfen dieses Wortes, auch dann, wenn sie dieses Bedürfnis unterdrücken und es ihnen gar nicht bewusst ist, dass sie dessen bedürfen.
Barth grenzt sich gegenüber der Liberalen Theologie ab: Das Wort Gottes beinhalte keine Belehrungen darüber, wie Menschen sich verhalten oder wie sie ihre Religion ausüben sollten. Dies seien nicht die Fragen, um die es eigentlich geht. Nicht ihre eigene Existenz sei die wesentliche Not der Menschen, sondern Gottes Existenz. Die Menschen verlangten keine Lösungen ihrer Probleme, sondern Erlösung, die ihnen nur Gott gewähren kann.
Ich halte diese Gegenüberstellung von Problemlösungen und Erlösung für nicht zutreffend. Ich denke vielmehr, dass mit der Erlösung auch die alltäglichen Probleme der Menschen gelöst werden. Jedenfalls aber sollen wir, um von Gott zu reden, nicht bei den menschlichen Problemen und Fragen beginnen, sondern bei Gott und seinem Wort.
Aber es gibt da ein Problem: Wir können als Menschen gar nicht von Gott reden.
2. Wir können nicht von Gott reden
Wir sind als Menschen von Gott getrennt, und es gibt keinen Weg von uns aus zu ihm. Wir leben nicht in glücklicher Harmonie mit Gott, so dass wir sein Wort sprechen könnten. Im Gegenteil: Als Worte der von ihm Abgefallen, ihm Widersprechenden sind auch unsere frömmsten Worte nicht Gottes Wort. Nur Gott selbst kann sein Wort sprechen, kann sich den Menschen kundtun.
Barth stellt fest: So wie nur Gott selbst Mensch geworden ist, so kann auch nur Gott selbst mit seiner Fülle in unsere Leere eingehen und das Unmögliche möglich machen: dass auf Erden, dass durch Menschen von Gott geredet wird.
Die angemessenste Art und Weise, von Gott zu reden, ist nach Barth die dialektische Redeweise. Barth meint damit eine Redeweise, die nicht starr in einer Position verharrt, sondern diese immer wieder durch eine Gegenposition beleuchtet. Denn Gott ist nicht in ein System zu pressen, und von ihm zu reden heißt, jedes Ja durch ein Nein zu ergänzen sowie jedes Nein durch ein Ja. Barth selbst beschreibt dieses für uns ungewöhnliche Vorgehen so:
So bleibt nur übrig, ein grauenerregendes Schauspiel für alle nicht Schwindelfreien, beides, Position und Negation, gegenseitig aufeinander zu beziehen. Ja am Nein zu verdeutlichen und Nein am Ja, ohne länger als einen Moment in einem starren Ja oder Nein zu verharren, also z.B. von der Herrlichkeit Gottes in der Schöpfung nicht lange anders zu reden als [...] unter stärkster Hervorhebung der gänzlichen Verborgenheit, in der sich Gott in der Natur für unsre Augen befindet, vom Tod und von der Vergänglichkeit nicht lange anders als in Erinnerung an die Majestät des ganz andern Lebens, das uns gerade im Tod entgegentritt, von der Gottebenbildlichkeit des Menschen um keinen Preis lange anders als mit der Warnung ein für allemal, daß der Mensch, den wir kennen, der gefallene Mensch ist, von dessen Elend wir mehr wissen als von seiner Glorie, aber wiederum von der Sünde nicht anders als mit dem Hinweis, daß wir sie nicht kennen würden, wenn sie uns nicht vergeben wäre.
(Karl Barth: Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie. In: Jürgen Moltmann (Hg.): Die Anfänge der dialektischen Theologie. Band 1. München 1977. S. 212. Alle folgenden Zitate, soweit nicht anders vermerkt, aus diesem Band)
In dieser Weise über Gott nachzudenken und von ihm zu reden ist wirklich „ein grauenerregendes Schauspiel für alle nicht Schwindelfreien". Denn man bleibt nie bei einem Gedanken stehen, man ist immer in Bewegung, immer auf dem Weg, man muss jede Position durch eine Gegenposition ergänzen, man kann die Wahrheit Gottes nie fixieren, sondern muss sie immer wieder in Frage stellen, weil Gott eben nicht festzulegen ist auf unsere noch so gute Erkenntnis.
Man hat Barth einen Theologen genannt, der sich selbst immer wieder ins Wort fällt. Das beschreibt recht gut die dialektische Redeweise. Auch sie ist aber keine Methode, aufgrund derer der Mensch nun von Gott reden könne. Es bleibt dabei: Von Gott reden kann nur Gott allein, und wenn er es will, tut er es auch durch den Menschen. Die menschlich-dialektische Redeweise ist dabei die Gottes Reden angemessenste.
Barth selbst schätzte übrigens die Bezeichnung Dialektische Theologie für sein Denken nicht. Er zog die andere Formulierung vor: Wort-Gottes-Theologie. Denn es ging ihm nicht um die Art und Weise unseres Redens, sondern um das Reden Gottes.
3. Wir sollen um unser Sollen und Nicht-Können wissen und damit Gott ehren
Barth sagt in seiner dritten These, wir sollten beides wissen: dass wir von Gott reden sollen, es aber nicht können – und wir sollten eben mit diesem Wissen Gott die Ehre geben. Wir geben Gott die Ehre, wenn wir uns nicht darum sorgen, was aus unserem Reden wird; und wenn wir das Gelingen unseres Redens stattdessen Gott überlassen.
Sicher ist dieser Denkansatz für jeden Christenmenschen, der von Gott redet, eine Infragestellung seines Denkens und Redens. Barth weiß das: Dass allein Gott von Gott reden kann,
das bedeutet die sichere Niederlage aller Theologie und aller Theologen.
(S. 217)
Aber diese Niederlage, diese Bedrängnis kann nach Barth auch eine Verheißung bei sich haben: die Verheißung, dass nicht wir, sondern Gott selbst durch unser Wort von sich zu reden beginnt:
Es könnte ja sein, daß das die lebendige Wahrheit wäre, [...] daß das Wort, das Wort Gottes, das wir nie sprechen werden, angenommen hat unsre Schwachheit und Verkehrtheit, so daß unser Wort in seiner Schwachheit und Verkehrtheit fähig geworden wäre, wenigstens Hülle und irdenes Gefäß des Wortes Gottes zu werden.
(S. 218)
Karl Barth ist diesem letzten Gedanken zeitlebens treu geblieben. Weil Gott allein sich dem Menschen kundtun kann, ist es jedem Christenmenschen verboten, seine eigenen Gedanken über Gott absolut zu setzen. Nicht wir sprechen mit göttlicher Stimme, sondern Gott allein. Nicht wir offenbaren unseren Mitmenschen Gott, sondern Gott allein offenbart sich selbst. Nicht wir bringen der Welt die Wahrheit Gottes, sondern Gott allein. Insofern kann all unser Reden von Gott nur ein Reden ohne Überheblichkeit sein, ohne Besserwisserei, ohne den Anspruch, alles über Gott zu wissen, und stattdessen ein Reden in aller Bescheidenheit. In dieser Bescheidenheit geben wir Gott die Ehre.
Obwohl Barth an diesen Gedanken festhielt, wandelte sich sein Denken später in der Weise, dass er nicht mehr allem Menschenlichen radikal absprach, auf Gott verweisen zu können. Im Jahr 1956 blickte Barth kritisch auf seine frühe Theologie zurück. Er stellte fest, damals Gottes Göttlichkeit, seine Hoheit und Fremdheit betont zu haben. Die Menschlichkeit und Menschenfreundlichkeit Gottes aber wurde darüber von ihm unterbelichtet. Barth setzte den Akzent jetzt darauf, dass Gott Mensch geworden ist. So kann er auch heute in Menschen, in menschliche Worte und Werke eingehen. Und wo dies geschieht, dort kommt es zu Ähnlichkeiten, Entsprechungen zwischen menschlichem Reden und Handeln und Gottes Wirklichkeit.
Insofern kann dann Gott einem glaubenden Menschen erkennbar werden. Und sogar in der rein weltlichen Kultur gibt es Entsprechungen, Ähnlichkeiten zwischen Gottes und unserer Welt. Zwar zeigt diese Kultur immer wieder die Verirrungen der Menschen. Aber zugleich lässt es Gott, wo und wann er will, auch in der weltlichen Kultur zu Gleichnissen seines Wollens und Tuns kommen. Eben deshalb kann es geschehen, dass Menschen, die nicht an Gott glauben, in einer Weise leben, dass man von einer Ähnlichkeit zu Gottes Wollen und Handeln sprechen kann. Ihr Leben kann zu einem Gleichnis des Himmelreichs werden, wenn Gott in ihr Leben eingeht.
So verschiebt sich Barths Redeweise vom radikalen Zerschlagen alles Weltlichen hin zu einer freundlicheren Sicht auf das Weltliche: Gott kann, wenn er es will, Wohnung in der Welt und in Menschen nehmen. Doch das kann wiederum kein Grund für den Menschen und für die Theologie sein, nun doch überheblich zu werden und Gott für eine verfügbare Größe zu halten, über die der Mensch aus eigenem Vermögen reden kann. Noch in seiner letzten Vorlesungsreihe im Wintersemester 1961/62 in Basel zur „Einführung in die evangelische Theologie" stehen gleich am Anfang folgende Sätze: Evangelischer Theologie
ist es [...] verboten, sich selbst in ihrem Verhältnis zu anderen Theologien die Palme zu reichen oder gar sich selbst in irgendeiner ihrer Gestalten als göttliche Weisheit und Lehre auszugeben. Gerade indem sie dem im Evangelium sich selbst kundgebenden Gott zugewendet ist, kann sie es ihm gleich zu tun nicht in Anspruch nehmen. Der Gott des Evangeliums ist der [...] der evangelischen Theologie gegenüber überlegene, immer wieder neu sich erschließende und neu zu entdeckende Gott, über den auch sie keine Verfügung hat noch bekommt. Sich als den einen wahren Gott von den anderen zu unterscheiden und auszuzeichnen, kann immer nur seine Tat sein, die als solche von keiner menschlichen Wissenschaft – auch nicht von einer gerade ihm zugewendeten Theologie – nachvollzogen werden kann. [...] Evangelische Theologie ist, eben von ihrem Gegenstand dazu bestimmt, bescheidene Wissenschaft.
(Karl Barth: Einführung in die evangelische Theologie. Siebenstern-Taschenbuch 191. Gütersloher Verlagshaus, 2. Aufl. Gütersloh 1977. S. 11f)
* * * * *
In der Wirtschaft würde das, was Barth hier tut, einer Insolvenzerklärung entsprechen. Normalerweise wird dann ein Externer zum Insolvenzverwalter bestimmt und kümmert sich um die Abwicklung. Hier macht die bisherige Geschäftsführung weiter. Dass die Lage dadurch nicht besser wird, braucht eigentlich niemanden zu wundern.
ich gebe zu, dass die Einsicht in die eigene Unfähigkeit der Erkenntnis und des Redens von Gott nicht leicht zu ertragen ist. Für mich ist sie aber zu einer Befreiung davon geworden, alles über Gott wissen und sein Wort unter die Leute bringen zu müssen. Insofern hat Einsicht in die eigene Begrenztheit, Bescheidenheit in der Erkenntnis, Verzicht auf Überheblichkeit und Allwissendheit für mich nichts mit Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit) zu tun. Im Gegenteil: Für mich ist es keine Schwäche, sondern eine Stärke, selber nichts zahlen (leisten) zu müssen, weil Gott alles Notwendige zahlt (leistet).
Viele Grüße
Klaus
hier beißt sich die Katze doch sofort in den Schwanz. Wenn ihr nichts über Gott aussagen könnt, dann könnt ihr auch das nicht über Gott aussagen.
Viele Grüße
Thomas
man kann Barth tatsächlich so verstehen: Wenn wir nicht von Gott reden können, können wir auch nichts (mathematisch: Null) über Gott aussagen. Dann ist aber diese Aussage schon in sich widersprüchlich, weil damit ja etwas über Gott ausgesagt ist. Ich kann aber Barth so nicht verstehen, weil er dann ja hätte schweigen müssen (also null Worte über Gott sagen). Das aber hat er ja in seiner ersten These ausgeschlossen. Es geht hier, glaube ich, um eine andere Ebene, nicht die Ebene der Null oder Eins, also entweder null Worte zu sagen oder ein Wort (oder dann auch mehrere Worte) von Gott zu sagen. Es geht darum, Wahrheit auszudrücken, die Wahrheit Gottes zu sagen oder Gottes Wort zu sagen. Ich denke, Wahrheit ist immer mehr als bloße Worte. GOTTES Wort oder Wahrheit kann wirklich nur Gott selbst sagen. Was WIR sagen, sind immer nur MENSCHENWORTE. Und, das sagt Barths erste These, wir sollen mit unseren Menschenworten, so gut es geht, von Gott reden. Wir sollen aber nicht meinen, das ist die zweite These, dass diese unsere Worte schon GOTTES Wort seien; dass in ihnen schon die Wahrheit Gottes ausgesprochen wäre. Um Gottes Wort zu werden, muss mit unseren Worten etwas passieren: Gott muss sie in Dienst nehmen, muss selber durch sie sprechen, so dass den Hörenden etwas von Gottes Wahrheit vermittelt wird. Diese Ebene ist nicht die der Null oder Eins, sondern eine darüber liegende, durch die Gott aus der Null eine Eins macht. Oder anders gesagt: Unsere Worte müssen gesegnet, getauft, zum Sprechen Gottes verwandelt werden. Es muss das Wunder geschehen, dass durch unsere vollkommen unzureichenden Worte (Null) die Hörenden etwas von Gott vernehmen (Eins).
Barth hat ja die Harmonie zwischen Menschenworten, Menschenkultur, Menschenethik und Gottes Wort, Gottes Geschichtshandeln, Gottes Willen, die er in der damaligen Theologie vorfand, nicht mitmachen können. Darum zerschlug er zunächst einmal alles von Menschen Gesprochene und Getane, um für Gottes Reden und Tun überhaupt theologisch Platz zu schaffen.
So verstehe ich Barth. Es mag sein, dass für dich eher Wort = Wort ist, und aus Null kann nun mal nicht Eins werden. Aber es ist doch zumindest (auch kommunikationstheoretisch) ein Unterschied zwischen dem, was jemand sagt, und dem, was bei den Hörenden ankommt. Und auf dem Weg vom Sprechenden zu den Hörenden kann nach meiner Überzeugung etwas geschehen, so dass Wort nicht = Wort ist. Wenn etwas daran ist, dass Gott sich in der Welt offenbart, dann ist das ein für uns nicht greifbares, sichtbares, nachweisbares Geschehen - so wenig greifbar, sichtbar und nachweisbar wie der Umstand, dass in Jesus Gott Mensch geworden ist.
Anders kann ich es leider nicht erklären 😷. Wir können aber die Differenz gern so stehenlassen.
Viele Grüße
Klaus