Was wir sind
Klaus Straßburg | 08/09/2020
Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?
(Psalm 8,5a)
An diesen Psalmvers muss ich in letzter Zeit oft denken, wenn mir meine Vergänglichkeit und die Erfolglosigkeit meines Tuns bewusst wird.
Ich versuche mit dem, was ich tue, meinem Leben Sinn zu geben. Dazu setze ich mir Ziele, die ich für sinnvoll halte. Ich möchte etwas Wertvolles und Bleibendes schaffen.
Doch ich erlebe immer wieder: Meine gut gemeinten Ziele sind unerreichbar. Es läuft nicht so, wie ich es mir gedacht habe. Das, was ich erreichen will, ist meistens größer als das, was ich tatsächlich erreiche.
Ich merke: Ich kann den Sinn nicht machen. Hinter jedem Sinn, den ich meinem Leben zu geben versuche, steht ein großes Fragezeichen: Hat es wirklich Bedeutung, ist es wirklich wichtig, was ich tue?
Bei alledem läuft mir die Zeit weg. Mit jedem Tag meines Lebens nähere ich mich meinem Tod. Dann kann ich nichts mehr von dem verwirklichen, was mir so wichtig ist. Und nichts von mir wird bleiben.
Wir verdrängen gern, dass nichts von uns bleiben wird. Aber es ist eine Tatsache. Denn auch von denjenigen, die unsere Erinnerung bewahren werden, wird nichts bleiben.
Immer, wenn ich solche trüben Gedanken habe, hilft mir der Psalmvers „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“
Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in aller Welt!
(Psalm 8,10)
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