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Vor dem neuen Jahr

Christsein verstehen
Veröffentlicht von in Meditationen · 31 Dezember 2023
Tags: JahreswendeZeitWeltregimentReich_GottesHoffnung
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Vor dem neuen Jahr
Klaus Straßburg | 31/12/2023

Ich stehe vor dem neuen Jahr
und es ist, wie's immer war,
dass ich mich wieder Vieles frag',
zum Beispiel, was im alten Jahr lag.
Ich meine nicht, was geschehen ist
in des letzten Jahres Frist –
das weiß ich schon, hab's auch verfolgt,
mich informiert und mich gesorgt.
Nein, ich hab' an was and'res gedacht:
Was war das Ziel, was der Sinn?
Hat's Jahr die Menschheit weitergebracht?
Und wenn es so wär: Wohin? Wohin?
Ist's Leben besser geworden in dem Jahr
oder schlechter, als es vorher war?

Doch dann denk' ich mir: Kann man so fragen,
wenn bei der Menschen acht Milliarden
als besser und schlechter, wenn man es wählt,
für jeden etwas and'res zählt?
Wenn wir uns sorgen, weil unser Geld
auf der Bank verliert an Wert,
die anderen aber, weil sie nicht ermessen,
was sie morgen sollen essen –
da muss man sich doch wirklich mal fragen:
Kann man überhaupt ein Jahr bemessen?
Kann man es sozusagen verwalten?

Dann denke ich: Es bleibt doch alles beim Alten
hier wird's besser, dort wird's schlechter.
Die Menschen bleiben auch gespalten,
manche woll'n alles zum Besten gestalten,
doch ist es am Ende anders gekommen,
als sie es sich vorgenommen.
Der Teufel steckt nicht nur im Detail,
sondern mehr noch in der Umsetzung des Heils,
das Menschen sich schön ausgedacht –
haben aber nicht das Böse bedacht,
das unversehens und ohne Acht
zwischen den Taten sich breit gemacht.

So gibt's nichts Neues unter der Sonne?
Wird auch im nächsten Jahr nichts Neues begonnen?
Wird das Neue immer zum Alten zurückkommen?
Die ewige Wiederkehr des Gleichen,
aus der wir niemals können entweichen?

So steh' ich vor dem neuen Jahr,
das nur 'neu' heißt, doch nicht als solches sich erweist.
Ob ein Krieg mehr oder weniger, scheint egal,
ob Unrecht hier oder dort vor uns tobt,
ob rot regiert oder grün oder schwarz,
das Leiden bleibt doch immer hart
und am Ende steht die große Not.
So wird es auch im neuen Jahr sein –
alles beim Alten: Gefahr und Pein.

Doch hier stock' ich nun wirklich: Au wei!
Jetzt hab' ich mich tatsächlich festgeeist
in einem ewig sich drehenden Kreis.
Hab' ganz vergessen den Gott des Heils,
der Wege aus dem Kreis heraus weist.
So also steht's mit meinem Glauben,
dass beim in die Welt Hineinschauen,
ich nur noch das Böse seh' mit Grauen
und der Glaube an den Weltenherrn schnell vergeht,
der doch alles, alles zu wenden versteht,
der Neues schafft tagaus tagein
und niemals ruht, der Schöpfer zu sein,
der die Welt nicht am Alten zerbrechen lässt,
so dass aus ihr immer Neues erwächst.
So wendet sich auch mein Gefühl und Verstand
und gewinnt etwas Neues: Hoffnung genannt.

Jetzt seh' ich das Schlechte und kann doch Gutes glauben,
seh' die Macht der Zerstörung, kann der Lebensmacht vertrauen,
weil Gott im Schlechten das Gute wirken kann,
Leben im Tod, wie Er's will, wo und wann.
Verborgen für die Sinne, dem Glauben offenbar,
wird auch den Sinnen etwas klar.
So hoff' ich auf Gottes Wirksamkeit.
Hoff' auf Frieden, wo nur Kriege und Streit,
denn die Kriegsherrn haben keine Macht über die Zeit.
Ich hoff' auf Umkehr zum Klimaschutz,
denn ewig ist nicht der Eigennutz.
Hoff' auf Miteinander, wo Menschen woll'n spalten,
denn Zukunft im Reich Gottes heißt: Zusammenhalten.
Hoffe nicht, weil ich auf Menschenwerke warte,
sondern bete, dass Gott mit denselben Gutes starte.

Drum freut euch mit mir auf das neue Jahr,
vertraut auf den Schöpfer, er sagt dazu: Ja!
Es wird ein Jahr des Herrn, in dem Gutes gewinnt,
auch wenn wir's nicht seh'n, weil uns're Augen blind.
Es ist ein Geschenk, Gott will es uns geben,
deshalb sagt ihm Dank: Ihr dürft es erleben!
Es ist ein Jahr des Lebens, ein Jahr gewährter Zeit,
denn der Tod hat verlor'n – wisst ihr Bescheid?
Das Gute wird siegen, das Schlechte bleibt liegen,
lasst es doch endlich im Alten zurück,
nehmt mit von Hoffnung und Freude ein Stück!
Und lasst euch erfüllen vom göttlichen Geist,
der unseren Herzen den Weg zum Guten weist,
der uns antreibt, zu dämpfen den alten Sinn,
und das Leben erfüllt mit einem Neubeginn.
Dann rührt ihr eure Hände und euren Verstand
und setzt euch ein für ein neues Land,
ein Land, in dem keiner mehr nur für sich lebt,
sondern für die andern – auch wenn das Böse bebt.
So setzt das Reich Gottes sich durch im neuen Jahr,
und ihr tragt dazu bei. Halleluja!


* * * * *


Foto: Nanne Tiggelman auf Pixabay.





2 Kommentare
Michael KRÖGER
2023-12-31 09:28:43
"Hoff' auf Miteinander, wo Menschen woll'n spalten, denn Zukunft im Reich Gottes heißt: Zusammenhalten. Hoffe nicht, weil ich auf Menschenwerke warte, sondern bete, dass Gott mit denselben Gutes starte."

Hallo Klaus ,
mögen deine / unsere Bitten erhört werden und wir Menschen, wenn auch spät, noch zur Einsicht kommen. Danke für deine schönen Formulierungen! Warum handeln wir nicht öfter aus dem Geist des Zusammenhaltens ...?

Herzliche Grüsse und uns allen gute Wünsche für die kommende Zeit

Michael



2023-12-31 09:59:54
Hallo Michael,

vielen Dank für deine Rückmeldung und die guten Wünsche! Gott sei Dank gibt es ja immer noch das Zusammenhalten, auch wenn das Gegeneinander sich uns viel stärker aufdrängt. Ich freue mich z.B., dass viele Menschen spontan beim Verstärken der Deiche helfen in den von Hochwasser gefährdeten Gebieten. So gibt es noch viel Gutes, was geschieht. Merkwürdig ist nur, dass uns meist vor allem das Böse vor Augen steht. Aber das gehört wohl mit zu seinem (und unserem) Charakter.

Dir einen guten Jahreswechsel und viel Gutes, innerlich und äußerlich, im neuen Jahr!

Viele Grüße
Klaus
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