Das eigentliche Anliegen der Rede von der „Dreieinigkeit" ist doch wohl dies, dass uns gesagt wird: im Sohn und im heiligen Geist begegnet uns wirklich Gott; nicht nur ein bisschen etwas Göttliches, nicht nur ein Funke göttlichen Feuers, sondern Gott selbst, ganz und ungeschmälert Gott. Wir dürfen Gott also nicht noch hinter Jesus Christus und hinter dem heiligen Geist suchen als das unbekannte Etwas, von dem diese bloß zeugen, bloß einen Abglanz vermitteln. [...] „Dreieinigkeit" will also das Wunder umschreiben, das sich ereignet hat: Gott ist nicht nur als der Vater in himmlischer Herrlichkeit für sich geblieben, sondern als Sohn zu uns getreten, um uns zu retten, und als heiliger Geist in unsere Herzen eingedrungen, um allen Trotz zu überwinden, und immer ist es der eine, gleiche, ganze Gott.
Eduard Schweizer
Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes steht in dem Ruf, eine theologische Konstruktion zu sein, die für unseren Glauben nichts austrägt.
Ich halte das Gegenteil für richtig. Denn die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes bringt Gottes Geschichte mit uns auf den Punkt: Gott in seiner ganzen Fülle hat sich uns in dem Menschen Jesus von Nazareth gezeigt, und Gott in seiner ganzen Fülle will in uns wirken und uns zu neuen Menschen machen – nicht erst irgendwann einmal, sondern schon jetzt.
Quelle: Eduard Schweizer: Einübung im Glauben anhand des Heidelberger Katechismus. Vadian Verlag St. Gallen 1953. S. 23f. Orthographisch angepasst an die Neue Deutsche Rechtschreibung.
naturwissenschaftlich-technisch Interessierten und Tätigen widmete ich die oben anklickbare Seite über die Dreifaltigkeit, mit der sie vielleicht besser zurechtkommen als mit den üblichen theologischen Darstellungen dieses nicht einfachen Themas.
Viele Grüße
Hans-Jürgen
das Thema ist sicher eins der theologisch schwierigsten. Es rührt tatsächlich, wie du auf deiner Seite sagst, an das Geheimnis Gottes. Dass naturwissenschaftlich Interessierte nicht gern vom Geheimnis sprechen, ändert meiner Meinung nach nichts daran, dass z.B. die Natur voller Geheimnisse ist (manche Naturwissenschaftler haben das auch erkannt).
Aber nicht nur die Natur ist voller Geheimnisse, auch jeder Mensch ist ein Geheimnis, und zwar nicht nur naturwissenschaftlich betrachtet: Sein Wesen ist von uns undurchdringlich, so gut wir ihn auch kennen, und er wird niemals von uns ganz begriffen, ganz erfasst, ganz erforscht sein. Das wäre auch schlimm, denn dann wäre er kein Mensch mehr, sondern ein von uns handhabbares, vollständig erkanntes Ding.
Im Alten Testament wird übrigens, wie du sicher weißt, vom Lieben als Erkennen gesprochen. Nur die Liebe erkennt den anderen - und wahrt dabei seine Würde und sein Geheimnis.
Wenn schon Menschen ein Geheimnis sind - wie sollte es bei Gott anders sein? Wie sollten wir ihn so erkennen, dass er für uns handhabbar ist?
In der Bibel gibt es zwar keine ausgearbeitete Trinitäts-LEHRE. Aber die Bibel hat die Christenheit zur Ausbildung dieser Lehre geführt. Denn Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist werden in der Bibel voneinander unterschieden und zugleich miteinander gleichgesetzt. Das hat der Christenheit zu denken gegeben.
Es bedeutet jedenfalls auch: In Jesus Christus begegnet uns kein halber Gott oder ein Teil Gottes, sondern der ganze Gott in seiner Fülle. Darum ist Jesus Christus die Offenbarung des ganzen Gottes und nicht nur eines Teils von ihm. Und im Heiligen Geist begegnet uns ebenfalls nicht nur ein Teil oder eine Kraft Gottes (neben anderen, uns unbekannten Kräften Gottes), sondern der ganze Gott in seiner Fülle. Darum ist es der ganze Gott, der in uns Wohnung nehmen und uns bestimmen und prägen möchte (und nicht nur ein Teil seiner Kräfte, neben denen es auch andere Kräfte gibt, die er uns vorenthält).
Kurz gesagt: Gott ist nichts Unbestimmtes, vielleicht Beängstigendes, sondern er ist so, wie Jesus Christus war, und mit dem Heiligen Geist bemächtigt sich unser keine unbekannte, zerstörerische, totalitäre oder gewalttätige Kraft, sondern der Geist Jesu Christi, welcher der Geist der Liebe, der Erbauung und der Erneuerung ist.
Ich denke eigentlich, das müsste auch für naturwissenschaftlich Interessierte verständlich sein, oder?
Es gibt übrigens in der christlichen Tradition auch andere "Gleichnisse" für die Dreieinigkeit: die Sonne, ihre Strahlen und die von uns spürbare Wärme auf der Haut. Insofern kann auch das auf deiner Website genannte Beispiel Wasser, Eis und Dampf vielleicht eine Verstehenshilfe sein, wenn man daraus nicht auf drei "Aspekte" des Wesens Gottes schließt. Die kirchliche Tradition spricht hier ja von drei "Personen" oder "Seinsweisen". Auch diese Begriffe sind unvollkommen, aber etwas anderes als "Aspekte".
danke für Deine ausführliche Antwort.
Dass die Natur voller Geheimnisse steckt, weiß ich und auch, dass viele Naturwissenschaftler und Techniker sich dessen bewusst sind.
Nur gehen sie anders mit Geheimnissen um als Theologen. Diese lassen Geheimnisse auf sich beruhen und konstatieren lediglich, dass es sie gibt. Um von ihnen reden zu können, verwenden sie eine religiöse, bildhafte Sprache. Blitz und Donner waren lange Zeit Zeichen göttlichen Zorns, und der Regenbogen war ein Friedenssignal des Schöpfers am Ende der Sintflut. Mittelalterliche Pestepidemien, die ganze Landstriche entvölkerten, galten als Strafen Gottes - ein Glück, dass wir bei Corona und anderen, die Menschheit bedrohenden Seuchen nicht mehr so denken.
Manches Geheimnisvolle wurde unter dem Einfluss der Kirche absichtlich weiter geheimnisvoll gehalten und verdunkelt wie im Fall Galilei und schlimmer: bei der Verbrennung Giordano Brunos, der anders dachte, redete und schrieb, als offiziell erlaubt war.
Nun zu den Naturwissenschaftlern und Technikern. Wenn sie einem Geheimnis begegnen, suchen sie es aufzudecken und zu entschlüsseln. Sie fragen: Wie?, Warum?, Was?, vergleichen, ordnen, sehen Zusammenhänge oder schaffen selber welche. Sie forschen, ob das Verstandene sich nutzbringend zum Erhalt der Menschheit (neuerdings auch der Natur) verwenden lässt, oft aber auch nur zu unserer Bequemlichkeit. Ohne die wissenschaftliche Entmystifizierung des Blitzes als geglaubten göttlichen Feuerstrahl und eine Reihe weiterer Erkenntnisse allein auf elektrischem Gebiet würden wir immer noch beim matten Schein von Öllampen und Kerzen sitzen, vom Computer, mit dessen Hilfe wir uns derzeit unterhalten, ganz zu schweigen.
Erwähnen könnte ich noch einzelne Fortschritte durch das Entschlüsseln von Geheimnissen in der Medizin, der Landwirtschaft, im Verkehrswesen und beim Erschließen von Energiequellen, um nur einiges zu nennen. Theologen sind daran kaum beteiligt.
Die o. g. Art zu fragen, insbesondere nach dem "Warum?", beginnt schon im Kindesalter. Es ist uns von Gott eingeprägt. Von Ihm besitzen wir die Fähigkeit, selbständig zu denken und nicht nur aus Tradition oder unter Zwang etwas zu glauben.
Von Gott haben wir, als Sonderfall eigenen Denkens, auch die Mathematik. Hier gibt es scheinbar zwecklose Probleme, die von besonders begabten Personen gelöst wurden oder immer noch offen sind. Angestrebt werden außer Erkenntnis Kürze, Schönheit und Eleganz von Beweisen.
A propos Person. Du schreibst, dass die Dreifaltigkeit nach kirchlicher Tradition aus drei "Personen" oder "Seinsweisen" besteht. Das klingt für mich reichlich mysteriös. "Aspekte" im Sinne von Anschauungsformen gefällt mir besser.
Abschließend für heute und von meiner Seite noch dies: ich weiß, dass es unter Naturwissenschaftlern und Mathematikern (die Mathematik ist bekanntlich eine Geisteswissenschaft) tief gläubige Christen gab und immer noch gibt. Und umgekehrt: der Franzose Georges Lemâitre, Begründer der Urknall-Hypothese, war katholischer Priester und Astrophysiker. Wenn ich also "(die) Theologen" usw. schreibe, so ist das eine abkürzende, pauschalisierende Redeweise mit unausgesprochenen Ausnahmen.
Viele Grüße
Hans-Jürgen
vielen Dank für deine lange Antwort und die vielen Hinweise darauf, wie naturwissenschaftlich Arbeitende mit Geheimnissen umgehen. Ich möchte nochmal auf den Begriff „Geheimnis“ zu sprechen kommen, denn ich glaube, dass wir darunter Unterschiedliches verstehen.
Ich verstehe unter einem Geheimnis etwas, was sich durchaus erkennen lässt, aber doch im Letzten nicht von uns verstanden werden kann. Ich will versuchen, das auf ein Naturphänomen zu beziehen. Einen Vogel z.B. können wir sezieren, röntgen, filmen, seinen Flügelschlag analysieren, sein Verhalten ergründen, seine Intelligenz untersuchen, seinem Verhalten gegenüber anderen Vögeln nachspüren und vielleicht sogar seine „Sprache“ in Teilen verstehen. Nehmen wir ruhig einmal an, wir könnten all seine körperlichen Funktionen und seine Verhaltensweisen komplett erforschen, so dass wir alles über ihn wüssten. Und wenn dann jemand einen Vogel aus der Nähe betrachtet, wenn er sein Federkleid bewundert und gewahr wird, wie er bei Eis und Schnee darunter nicht erfriert, wenn er ihm beim Putzen zuschaut und sieht, dass im Regen sein eingeöltes Gefieder nicht durchnässt wird, wenn er ihn im Frühjahr singen und mit anderen Vögeln kommunizieren hört – dann ist dieser Vogel plötzlich ein unergründliches Geheimnis für ihn, und keine Forschung der Welt kann dieses Geheimnis lüften.
Ich weiß nicht, ob dadurch deutlich wird, was ich meine. Aber noch viel mehr als ein Vogel scheint mir ein Mensch ein Geheimnis zu sein. Wir können ihn physisch, psychisch und nach allen Methoden wissenschaftlicher Kunst erforschen, aber das, was ein Mensch im Letzten ist, wird uns doch verborgen bleiben, und nicht einmal, wie er sich morgen in einer bestimmten Situation verhalten wird, wird uns wohl jemals vorhersagbar sein.
Und ähnlich sehe ich es auch in Bezug auf Gott: Weit davon entfernt, dass wir ihn wissenschaftlich erforschen könnten, können wir doch etwas von ihm erkennen, wenn er sich – weil er ja unsichtbar ist – uns zu erkennen gibt. Und er hat sich uns letztgültig in Jesus Christus zu erkennen gegeben, der nach Joh 14,9 von sich sagte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ und nach Joh 10,30: „Ich und der Vater sind eins.“ Ein Element der Trinitätslehre besteht also ganz einfach darin, dass uns in Jesus Christus Gott selbst in der ganzen Fülle seines Wesens begegnet ist, dass Gott sich also wirklich ganz in Jesus Christus uns zu erkennen gegeben hat und dass wir, wenn wir wissen wollen, wie Gott ist, einfach nur auf Jesus Christus schauen müssen. In Ihm erkennen wir Gott, und dennoch bleibt er für uns ein unergründliches Geheimnis, und er wird uns immer wieder neu und überraschend begegnen. Wir werden ihn nie „im Griff“ haben, so wie man vielleicht die Physis eines Vogels wissenschaftlich vollständig verstanden, also im Griff haben kann, so dass man sogar die Flügel von Flugzeugen denen von Vögeln nachbaut.
Vielleicht hilft auch die Unterscheidung zwischen Geheimnis und Rätsel: Wir mögen alle Rätsel der Natur entschlüsseln, aber ihrem Geheimnis werden wir dadurch nicht auf die Spur kommen. Das jedenfalls würde ich der Menschheit auch nicht wünschen, weil die „Entzauberung der Welt“ (Max Weber) schon zu weit fortgeschritten ist; denn wenn die Welt für uns keinen Zauber mehr hat, kein Geheimnis mehr ist, dann ist es eine armselige Welt für uns, und wir können das Wunderbare in ihr nicht mehr wahrnehmen.
Ich hoffe, dass etwas deutlicher geworden ist, was ich mit einem Geheimnis meine und dass, wenn ich Gott ein Geheimnis nenne, dies für mich nicht bedeutet, es auf sich beruhen zu lassen und nicht weiter zu fragen, wer Gott ist, wie er ist und warum er so ist, wie er ist.
Viele Grüße
Klaus
P.S. Ich habe noch eine ganz andere, rein technische Frage: Wie schaffst du es eigentlich, in meine Kommentarspalte kursiv gedruckte Wörter einzugeben? Das ist mir bisher noch nicht gelungen 😭.
danke für Deine Ergänzungen zum Thema "Geheimnis" aus Deiner Sicht. Ich glaube, wir liegen gar nicht so weit auseinander. Deine Worte über den Vogel berühren mich besonders. Im Sommer fand ich im Garten auf dem Boden einen toten Grünfinken. Bevor ich ihn begrub, betrachtete ich ganz aus der Nähe sein feines schimmerndes Gefieder und weiß aus anderen Informationen einiges über die wunderbare Konstruktion und Wirkungsweise von Federn.
Dein Begriff des Geheimnisses ähnelt meiner Auffassung des Wunders, über das ich mich auf der oben anklickbaren Seite und der ihr folgenden äußere.
Bei den Geheimnissen, die uns begegnen, kann man zwischen weltlichen und geistlichen unterscheiden. Die weltlichen sind die, um deren Entschlüsselung die Wissenschaftler ringen; die geistlichen betreffen Gott.
Über Ihn kann man meines Erachtens nicht viel sagen; dazu ist er wesensmäßig zu weit von uns entfernt. Dabei hilft es mir auch nicht, dass es genüge - so verstehe ich Dich -, an Seiner Stelle auf Jesus zu schauen, weil die beiden eins sind.
Gott hat Alles geschaffen, vom kleinesten "Elementarteilchen" bis zur größten Galaxie, dazu unzählig viele Lebewesen und Lebensvorgänge, von denen Jesus nichts wusste. Für ihn waren die Sterne nach der Bibel von Gott an den Himmel gesetzte "Leuchten", und bei der Rettung der Tiere vor der drohenden Sintflut glaubte er vermutlich an die Arche Noah. Wozu er sich äußerte, waren vornehmlich Dinge aus seiner Umgebung und Zeit. Oder solche, die die Zukunft betreffen. Dazu gehörte die an einer Bibelstelle leicht misszuverstehende Ankündigung von Jesu baldiger glanzvoller Wiederkehr. Sie hat bis heute nicht stattgefunden und führte in vergangenen Jahrhunderten mehrfach zu falschen Erwartungen und Verwirrung.
Weil ich so wenig von Gott wissen (und höchstens nur glauben) kann, bin ich mit Annahmen und Aussagen darüber, was Er denkt, fühlt, will, zulässt, sehr vorsichtig. Im Gegensatz zu Dir, der Du hauptsächlich die Liebe Gottes vor Augen hast, denke ich vor allem an den Ihm von der Bibel zugeschriebenen Satz: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken ...", wenn über Ihn sehr detailliert geredet und geschrieben wird, fast so, als sei Er ein Mensch.
Trotz allem, lieber Klaus, bin ich bis auf Nuancen einig mit Dir, bin froh und dankbar für vieles, was von Gott kommt, liebe und bewundere Ihn und Jesus. -
Zu Deiner technischen Frage bezüglich der Verwendung von Kursivschrift: hierzu dienen die Zeichen , zwischen die das kursiv Gewünschte zu setzen ist. Sie gehören zu der Computersprache HTML, die Blogbetreibern mit käuflich zu erwerbenden, fertigen Systemen meist verborgen bleibt. (Meine eigenen HTML-Seiten sind sozusagen "handgestrickt" und bieten mir mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung mit Bildern und kleinen Musikstücken als besagte Systeme.)
Mit herzlichen Grüßen
Hans-Jürgen
Ich hoffe, das hilft.
Viele Grüße
vielen Dank für deine langen Ausführungen. Es freut mich, dass wir sachlich nicht weit auseinander liegen, auch wenn du das, was ich Geheimnis nenne, Wunder nennst. Aber es geht ja letztlich nicht um Begriffe, sondern um Inhalte.
Was unser Wissen von Gott betrifft, sehe ich es so, dass Gott einerseits „höher ist als alle Vernunft“ (Phil 4,7), so dass wir ihn nicht zu fassen kriegen (im wahrsten Sinne des Wortes). Andererseits möchte er aber kein anonymer, unbekannter Gott bleiben und hat sich uns offenbart, damit wir ihn erkennen können: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1Tim 2,4). Auch von der Liebe Gottes ist in der Bibel häufig die Rede, und es werden viele Geschichten über sein Handeln an den Menschen und sein Wirken in der Welt erzählt. So gibt uns die Bibel genug Stoff an die Hand, über ihn und sein Handeln nachzudenken und Erkenntnisse zu gewinnen. Letztlich aber ist es Gottes Geist und damit Gott selbst, der uns in alle Wahrheit leitet (Joh 16,13). Die Frage ist auch, wie man einem Gott vertrauen soll, wenn man gar nicht weiß, wie er eigentlich ist: wie er handelt, fühlt, denkt. Das ist sicher menschlich formuliert, aber wir können ja nur menschlich denken und sprechen. Und bei all unserer Erkenntnis bleibt bestehen, dass seine Gedanken höher sind als unsere.
Du nimmst die Bibel, wenn ich es richtig wahrnehme, sehr ernst, und das finde ich gut. Mir geht es genauso. Wenn man nun einmal in der Konkordanz nachschaut, findet man viele Bibelstellen zu den Begriffen „offenbar“, „offenbaren“ und „Offenbarung“. Die meisten dieser Stellen weisen darauf hin, dass Gott sich uns offenbart. Warum tut er das? Damit wir ihn erkennen. Und müssen wir es, wenn wir die Bibel ernst nehmen, nicht auch ernst nehmen, dass Jesus nach dem Johannesevangelium sagte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Joh 14,9; vgl. auch 9,3)?
Du hast natürlich recht damit, dass man mit Aussagen über Gottes Wollen, Denken, Fühlen etc. vorsichtig sein muss – aber auch nicht zu vorsichtig, denn Gott tut uns ja selbst z.B. seinen Willen kund. Vorsichtig müssen wir als Christinnen und Christen immer sein, damit wir nicht unsere Gedanken zu Gottes Gedanken machen. Insofern ist Christsein gefährlich. Aber gefährlich ist es auch, Gott weitgehend im undurchdringlichen Nebel stehen zu lassen, weil er dort gar nicht stehen will. Man könnte also sagen: Es erfordert Mut, Gott zu bekennen, weil der Irrtum immer möglich ist. Aber im Gebet um rechte Erkenntnis, im Studieren der Bibel, im Gespräch mit anderen, im Warten auf die Erkenntnis, die Gottes Geist uns schenkt, und vor allem in der Gewissheit, dass unsere Irrtümer uns vergeben werden, dürfen wir diesen Mut in aller Fröhlichkeit aufbringen. Denn ohne diesen frohen Mut ist ein Zeugnis von Gott gar nicht möglich.
Und wenn jetzt einige Wörter in diesem Post kursiv gedruckt sind, dann liegt das ein deinem genialen Hinweis, der mich mein Programm noch einmal besser kennenlernen lässt. Ich bin begeistert. Vielen Dank dafür!
Viele Grüße
Klaus
danke u. a. für Deine Bemerkungen zum Thema "Offenbarung". Dazu schrieb ich etwas, oben anklickbar. Übrigens, falls Du daran interessiert bist, etwas zu unterstreichen, brauchst du nur das i für kursiv durch u zu ersetzen.
Viele Grüße
Hans-Jürgen