MATTHIAS CLAUDIUSTäglich zu singenIch danke Gott und freue michWie's Kind zur Weihnachtsgabe,Dass ich bin, bin! Und dass ich dich,Schön menschlich Antlitz habe;Dass ich die Sonne, Berg und MeerUnd Laub und Gras kann sehenUnd abends unterm SternenheerUnd lieben Monde gehen;Und dass mir denn zumute ist,Als wenn wir Kinder kamenUnd sahen, was der heil'ge ChristBescheret hatte, Amen!Ich danke Gott mit Saitenspiel,Dass ich kein König worden;Ich wär' geschmeichelt worden vielUnd wär' vielleicht verdorben.Auch bet' ich ihn von Herzen an,Dass ich auf dieser ErdeNicht bin ein großer reicher MannUnd auch wohl keiner werde.Denn Ehr' und Reichtum treibt und bläht,Hat mancherlei Gefahren,Und vielen hat's das Herz verdreht,Die weiland wacker waren.Und all das Geld und all das GutGewährt zwar viele Sachen;Gesundheit, Schlaf und guten MutKann's aber doch nicht machen.Und die sind doch, bei Ja und Nein!Ein rechter Lohn und Segen!Drum will ich mich nicht groß kastei'nDes vielen Geldes wegen.Gott gebe mir nur jeden Tag,Soviel ich darf zum Leben.Er gibt's dem Sperling auf dem Dach;wie sollt' er's mir nicht geben!
Das, was uns selbstverständlich erscheint, weil es immer schon da war, nehmen wir gar nicht mehr als etwas wahr, was gerade nicht selbstverständlich ist. Dazu gehört vor allem, dass wir selbst da sind. Es ist uns so selbstverständlich, dass wir gar nichts Besonderes darin sehen, dass es uns gibt.
Aber es ist etwas Besonderes! Es gab und gibt einen Schöpferwillen, der dich wollte und bis heute will. Du bist ein Teil des Willens Gottes!
Auch das sollte uns bewusst sein: Ein glückliches Leben hängt nicht an materiellem Reichtum und vielen Gütern. Es hängt auch nicht an Ruhm und Macht. Wesentlich für ein gutes Leben sind vielmehr gelingende Beziehungen, Gesundheit des Körpers und der Seele, Sinn für Gottes Schöpfung sowie die Gewissheit, dass uns Gott jeden neuen Tag mit allem Nötigen versorgen wird.
Letzteres gilt auch dann, und das zu glauben ist schwer, wenn wir entbehren müssen oder sich unser Leben dem Ende zuneigt. Aber auch dieser Glaube kann eine Weihnachtsgabe Jesu sein.
Quelle: Kalender "Der andere Advent". Meditationen und Anregungen vom 2. Dezember 2006 bis 6. Januar 2007. 25.12. Hg. vom Andere Zeiten e.V. Initiativen im Kirchenjahr. Hamburg. Orthographisch angepasst an die Neue Deutsche Rechtschreibung.
danke für das schöne Gedicht meines norddeutschen Lieblingsdichters Matthias Claudius. Es gibt das auch gesungen (click oben links).
Gesegnete Weihnachten wünscht Dir
Hans-Jürgen.
danke für den Link und auch dir ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Klaus