Hilfe für einen kontaktarmen Außenseiter
Ein Gastartikel von Reinhard Häußler | 02/02/2023
Ich möchte Sie mal mitnehmen ins Westjordanland, in die schöne Palmenstadt Jericho. Am Stadtrand begegnen wir Jesus mit seinen Jüngern und einer Pilgergruppe. Sie sind auf dem Weg nach Jerusalem. Plötzlich fängt jemand an, aufdringlich zu schreien: "Jesus, Sohn Davids, erbarme dich!" Ach ja, Bartimäus, der blinde Bettler. Er hat all seinen Mut zusammengenommen und all sein Vertrauen, all seine Hoffnung auf eine Karte gesetzt: er will raus aus seiner Isolation, seiner Perspektivlosigkeit, seinem Elend.
Viele der Umstehenden halten Abstand –. Bloß keinen Kontakt! Sie bedrängen ihn geradezu zu schweigen. Dann heißt es in Markus 10,49: "Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf. Er ruft dich." Da begreifen offenbar einige, was eigentlich zu tun ist. Sie sprechen mit ihm und er hört einen Gleichklang an Stimmen in seinem Kopf: Sei getrost! Sei unbesorgt, verzage nicht, sei hoffnungsvoll, habe Vertrauen. Du kannst zuversichtlich sein. Lass dich nicht entmutigen.
Wenn ich mir da selber zuhöre, merke ich, wie ermutigend solche liebevolle Zuwendung wirkt. Steh auf! Er ruft dich! Bedeutet: Beweg dich! Er will auch mich rausholen aus Isolation und Resignation.
"Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen." Mit diesem Wort Jesu kann Bartimäus natürlich zuversichtlich mit nach Jerusalem gehen. Sie singen gemeinsam Loblieder zur Ehre Gottes.
Und ich, ich merke, wie ich selbst angesprochen werde. Wie kann ich Zuversicht gewinnen in diesen kontaktarmen Zeiten? Manchmal reicht ja ein Anruf, eine Email, eine Whatsapp oder Twitter. Da fallen mir Menschen ein, die im Sinne Jesu handeln. Sie schöpfen Kraft, Hoffnung und Zuversicht aus dem Glauben, dass Gott auch in Krisen heute nahe ist und durchhilft, so wie Jesus Bartimäus geholfen hat. Um eine solche Haltung will ich bitten mit Worten von Franz von Assisi:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt;
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält. *
Ein Gastartikel von Reinhard Häußler.
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Foto: StockSnap auf Pixabay.
Erinnert mich irgendwie an Jesu Worte. Seine indirekte Frage war sinngemäß: Bin ich ein Licht für Andere? Bin ich das Salz für Andere? Oder anders formuliert: Was bist du für Andere? Gibst du Anderen das Benötigte, ja das Gute?
Alles fängt mit unserem eigenen Glauben an Ihn an. Dieser Glaube entscheidet und öffnet uns direkt die Tür zu Gott und Gottes Förderung. Und 10.000.000.000 Gebete und Bitten/Stunde sind für Ihn 1 Kleinigkeit. Es stellt sich nur die Frage: Sind wir beharrlich? Vertrauen wir Ihm? Haben wir Geduld? Sind wir gelassen? Tun wir unseren Teil? ...
bevor Reinhard antwortet, hier meine Sicht: Alles fängt mit Gottes Liebe an. Diese Liebe, uns in Jesus kundgetan, hat die Tür zu Gott geöffnet. Es stellt sich nur die Frage: Nehmen wir seine Liebe an? Lassen wir uns von ihm lieben? Gehen wir durch die offene Tür? Mehr brauchen wir nicht zu tun. Denn ER hat alles getan. "Es ist vollbracht ..."
Gottes Liebe und Zuwendung zu uns Menschen hat den Anfang gemacht. Ihre Fragen sind berechtigt.Unser Glaube an Gott hat sehr viel mit Vertrauen auf Gott zu tun, auch mit Geduld und Beharrlichkeit, denn der Zweifel ist die andere Seite Glaubens. Für mich ist die Treue Gottes zu seiner Zuwendung und Liebe immer wieder Trost und Ermutigung