Gegen den Augenschein
Klaus Straßburg | 10/06/2020
Manchmal kann ich es kaum ertragen, dass ich an Gott glauben soll, ohne etwas von ihm zu sehen. Ich habe das Gefühl, das widerspricht unserer menschlichen Natur.
Wir orientieren uns doch in der Welt mit Hilfe unserer fünf Sinne, hauptsächlich mit dem Sehen und Hören. Wenn es dunkel ist, tasten wir uns mit Hilfe des Tastsinns voran. Auch das Riechen gibt uns Hinweise darauf, wo wir uns befinden. Und was wir essen und trinken, sagt uns der Geschmackssinn. Ein perfektes Orientierungssystem, das für alle Fälle geeignet ist, die im normalen Leben auftreten.
Nur für den Glauben nicht. Denn Gott können wir weder mit den Augen sehen noch mit den Ohren hören, man kann ihn nicht ertasten, nicht riechen und natürlich auch nicht schmecken. Die Bibel schärft es uns ein: Gott kriegst du nicht zu sehen (Ex/2Mo 33,20.23; Joh 1,18). Er ist für unsere Sinne unzugänglich.
Aber ist es nicht herzlos, ja geradezu grausam, was da von uns verlangt wird: dass wir an etwas glauben sollen, was wir nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen können? Wir sollen sozusagen ins Blaue hinein glauben. Kann man das eigentlich auf Dauer? Kann man fest im Glauben stehen, vollkommen davon überzeugt sein, dass da ein Gott ist, von dem man nicht einmal ein klein bisschen sehen, hören, anfassen oder sonstwie spüren kann?
Nun sagen Manche: Man kann ihn doch spüren, man fühlt ihn, man macht mit ihm Erfahrungen. Aber ach: Unsere Gefühle – sind sie nicht nichts weiter als psychische Vorgänge? Biochemische Abläufe im Gehirn? Man kann Gefühle sogar gezielt hervorrufen, indem man bestimmte Stoffe zu sich nimmt – Drogen zum Beispiel. Gefühle lassen sich erzeugen, auch religiöse Hochstimmung. Wer sagt dir, dass du dabei Gott fühlst?
Es gab Sekten und religiöse Gruppen, die haben in ihrer religiösen Hochstimmung die verrücktesten Dinge getan und waren überzeugt davon, dass sie Gott in sich fühlen.
Und unsere Erfahrungen sind unsere eigenen Interpretationen dessen, was wir erleben. Man kann es immer so oder so interpretieren. War es Gott, der dir geholfen hat, oder war es ein Glücksfall? Du kannst glauben, dass es Gott war, aber du kannst es nicht mit deinen Sinnen wahrnehmen.
Die Theologie hat sich dafür einen schönen Fachausdruck geschaffen: Wir müssen glauben „gegen den Augenschein." Das klingt gut, ist aber gar nicht gut. Ich mag es nicht, immer gegen den Augenschein, oder besser gesagt: gegen das, was meine Augen erkennen, also blindlings, an etwas festzuhalten. Das tue ich ja im normalen Leben auch nicht.
Die Theologie hat noch einen schönen Fachausdruck gebildet: Gott ist uns offenbar „unter seinem Gegenteil" (lateinisch klingt es dann auch richtig gelehrt: sub contrario). Unter dem Gegenteil des Kreuzes hat sich Gott uns offenbart. Das heißt: Was wir sehen, ist nur das Kreuz, das Zeichen des Gescheiterten und von Gott Verfluchten (Dtn 21,23; Gal 3,13). Aber gerade darin zeigt sich uns Gott. Und wir sollen nun glauben, dass Gott sich uns als von Gott Verfluchter offenbart.
Ist das nicht ein bisschen viel verlangt?
Natürlich hat die Theologie Gründe für diese Formulierungen, sie sind tausendfach durchdacht. Sie drücken aus, wie wir Gott erfahren: verborgen unter dem Gegenteil Gottes. Das Gegenteil Gottes ist der Teufel. Darum hat Martin Luther sogar gemeint, Gott müsse in unserem Herzen ein Teufel werden, bevor er Gott für uns wird. Aber meine Frage ist: Wie kann man bei solchen Gotteserfahrungen an Gott festhalten? Muss einem dabei nicht alles zweifelhaft werden?
Wie soll man das aushalten? An Gottes Sieg über das tägliche Unheil glauben, während man dauernd den Sieg des Unheils sieht? An ein Leben nach dem Tod glauben, ohne auch nur die Spur einer Erfahrung davon zu haben? An ein liebevolles Handeln Gottes an uns glauben bei aller tödlichen, Leben zerstörenden Lieblosigkeit, die uns und meist noch mehr Anderen widerfährt? Wie, bitteschön, soll man das aushalten?
Viele Menschen halten es nicht aus. Ich kann sie nur allzu gut verstehen. Es kann einem geradezu unmenschlich erscheinen, diesen Glauben von uns zu verlangen.
In unseren Gemeinden und Kreisen kommen wir zusammen und machen ein frommes Gesicht. Lächeln ist angesagt. Stärke zeigen, mit dem Leben klarkommen. Denn mit Gott an unserer Seite kommen wir mit allem klar. Das muss man uns schon ansehen, wollen wir gute Christen sein.
Aber im Herzen sieht es oft anders aus. Einer Vertrauensperson öffnet man sich vielleicht. Und zutage tritt ein verunsicherter, vielleicht sogar verzweifelter Glaube, einer, der gar nicht mehr weiß, ob er überhaupt noch glaubt oder nicht – an den Gott, von dem nichts zu sehen und zu spüren ist.
Dem Nichts wollen wir entkommen, und ins Nichts sind wir geworfen.
Aber in diesem Nichts begegnet uns Gott. So jedenfalls sagt es die Bibel: Da, am Kreuz ist er. Da, wo von Gott nichts zu sehen ist, wo er vollends gescheitert ist, wo der Fluch regiert. Wo sich der Himmel verfinstert, wo die Erde erbebt, wo der Schrei der Gottverlassenheit durch die Nacht klingt. Da ist Gott.
Wenn das stimmt, dann bedeutet das: Nicht wir müssen uns zu Gott aufschwingen, in seine Nähe bringen, dorthin, wo wir ihn sehen, hören und fühlen können. Wir kommen sowieso nicht dorthin. Sondern er kommt in unsere Tiefe, in unsere Finsternis, in unser verfluchtes Dasein fern von ihm. Er ist da, wo du ihn nicht siehst, hörst oder spürst, er ist in deiner Leere, deinen Gefühlen der Gottesferne und Gottverlassenheit. Er ist dort, wo du meinst, nicht mehr an ihn glauben zu können.
Das widerspricht meinem Suchen nach Gott im Guten, Schönen und Starken. In den Glückserfahrungen des Lebens. Vielleicht sollte ich es aufgeben, ihn dort zu suchen. Aber sollte ich Gott nur im Schwachen und Schlechten suchen?
Ich stehe wohl immer in Gefahr, Gott an den falschen Orten zu suchen. Vielleicht sollte ich mich stattdessen von ihm finden lassen.
Sich von Gott finden lassen, das heißt: Du lässt dich beschenken mit seiner Gegenwart. Du wartest, bis er zu dir kommt. Du mühst dich nicht, ihn zu finden, sondern bist offen dafür, dass er dich findet. Du lässt dich beschenken mit Glaube, Hoffnung und Liebe. Da ist kein anstrengendes Füllen deiner Leere, sondern da ist ein geduldiges oder ungeduldiges Warten darauf, dass er deine Leere füllt.
Das heißt doch: Du musst nicht glauben an den Gott, von dem du nichts siehst und spürst. Du kannst es gar nicht. Denn Glaube ist ein Geschenk, ein Wunder. Wunder sind keine Spektakel, sondern Ereignisse, die dem Augenschein widersprechen. Die sagen: Der Augenschein ist nicht alles. Es gibt noch etwas anderes hinter dem Augenschein. Das größte Wunder ist, dass Menschen seit Jahrtausenden an diesen Gott glauben, von dem sie nichts wahrnehmen können.
Wir tun uns schwer damit. Wir wollen uns unseren Glauben selber schaffen, wollen unsere eigene Lebensversicherung sein. Wir wollen nicht akzeptieren, dass wir von Gott getrennt sind. Dass wir nur dann mit ihm zusammen sind, wenn er zu uns kommt. Wir wollen unsere Gefühle der Gottverlassenheit nicht akzeptieren. Wollen wir besser wegkommen als Jesus? (Mk 15,34; Mt 27,46)
Es kommt nicht auf deine Gefühle an und nicht auf das, was du wahrnimmst oder nicht wahrnimmst. Es kommt nur darauf an, dass Jesus zu dir kommt.
Es fällt mir schwer, mich damit abzufinden, ohne sinnliche Wahrnehmungen glauben zu müssen. Aber das ist unsere Situation. Es gibt auf Erden keine andere. „Wir leben im Glauben, nicht im Schauen", „fern vom Herrn" (2Kor 5,6f). So sagt es Paulus: kurz, knapp und emotionslos. So ist es nun mal.
Schon Mose ging es nicht anders. Nach Hebr 11,27b hielt er an dem unsichtbaren Gott fest, als ob er ihn sähe. Hebr 11,4-40 nennt eine ganze Legion von Glaubenszeugen, die gegen den Augenschein an Gottes Verheißungen festhielten.
Frühere Generationen mussten viel stärker als wir heute zum Beispiel mit Seuchen, Kindersterblichkeit und Tod im Kindbett leben. In manchen afrikanischen Ländern ist der Tod noch heute täglich gegenwärtig. Sowohl für die Christ*innen dort als auch für die Glaubenden früherer Jahrhunderte war und ist es wohl weniger als für uns ein Problem, das Unsichtbare für real zu halten.
Wir müssen das Unsichtbare für die glücklichmachende Realität halten. Denn „glücklich sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh 20,29).
Ich kann mich zu diesem Glück nicht durchringen. Ich will es auch nicht mehr, weil ich es sowieso nicht schaffe. Darum kann ich mich nur beschenken lassen. Gerade dann, wenn das Geschenk ausbleibt.
Dann halte ich es kaum aus, an Gott zu glauben, ohne etwas von ihm zu sehen.
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danke für diesen Beitrag, in dem du deine Schwierigkeiten mit dem Glauben beschreibst.
Wenn ich darüber für mich nachdenke, liegen meine Schwierigkeiten inzwischen weniger bei dem Glauben an einen unsichtbaren Gott, als in der Art, wie üblicherweise über Gott geredet wird. Wir wissen alle nicht, ob es Gott überhaupt gibt. Und wir wissen erst recht nicht, ob er so ist, wie wir ihn uns denken oder wünschen. Das ist noch einmal etwas völlig anderes als sinnliche Wahrnehmbarkeit oder Beweisbarkeit.
Trotzdem wird in der Kirche wie selbstverständlich von Gott geredet, mit allen möglichen Details, je nach Stil auch, als wäre Gott bzw. Jesus der beste Kumpel, den man gestern gerade getroffen hat, oder als könnte man durch stark fremdwort- und lateinhaltige, gern zusätzlich mit Bibelzitaten belegten Gedankenkonstrukionen diesem Gott auch nur einen Millimeter näher kommen.
Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die intuitiv begabter sind als ich und auf diesem Wege mehr von Gott erfassen können, als es mir je möglich ist. Aber in dem ganzen Geschrei von Gott auf dem Markt der christlichen Verkündigung und Religon bleiben die eher unauffällig.
Viele Grüße
Thomas
dazu habe ich dir im Grunde schon in meinem Post zum Artikel „Christen, wo seid ihr?" einiges geschrieben. Gott ist nie so, wie wir ihn uns denken oder wünschen, sondern er übersteigt all unsere Vorstellungen von ihm. Wenn wir dennoch etwas von Gott erkennen können, dann nur, weil er sich uns offenbart. Dennoch bleibt unser Denken aber unvollkommen und hinter ihm zurück, d.h. wir bekommen Gott nicht in den Griff, sondern er bleibt ein Geheimnis – eins, das sich uns kundtut, ohne seinen Geheimnischarakter zu verlieren. Die Alternative wäre ein von uns vergegenständlichter Gott, und den wollen wir hoffentlich nicht wirklich. So wie jeder Mensch letztlich ein Geheimnis bleibt, also niemals vollständig durchschaubar und erklärbar ist (welch grauenvolle Vorstellung!), so ähnlich ist es auch mit Gott. Dies vorausgesetzt, finde ich, kann man auch mal „kumpelhaft" von Gott reden, um sich nicht ständig in dialektische Reflexionen zu verstricken, die schließlich keinem mehr weiterhelfen. Die Bibel redet auch oft sehr menschlich von Gott, und das ist in Ordnung so – vorausgesetzt eben, man ist sich der Unangemessenheit dieser Sprache bewusst und macht Gott nicht zum freundlichen Männlein von nebenan.
Viele Grüße
Klaus
unter der Überschrift: Gegen den Augenschein, sprichst Du m.E. die Schwierigkeit der in der Jetztzeit lebenden Menschen mit dem biblischen Glauben an. Weiter: Wir können uns ausschließlich durch unsere 5 Sinne, Geruchs-, Gesichts-, Geschmacks-, Gehörs- und Tastsinn, orientieren und antworten auf deren Informationen mit Hilfe unseres Gehirns. Sie dienen uns zu Orientierung und lebenserhaltender Reaktion in unserer wahrnehmbaren, natürlichen Umwelt.
Durch das Gehirn entwickelten wir Kulturwissenschaften, welche es uns ermöglichten, unser Wissen über die Leistungen unserer Sinnesorgane hinaus auszuweiten. Erkenntnis zeigt und schafft weitere Probleme! Es erfolgt eine Vertreibung aus dem Paradies der Unwissenheit. Der Mensch ist permanent bestrebt, sich einen " Garten Eden" zu erschaffen und sich der Selektion zu entziehen ( Überlebenstrieb). Er stellt die Sinnfrage, um seine Angst zu bannen.
Heutige Menschen wissen, dass sie sich nicht der Ergebnisse ihrer Denkvorgänge sicher sein können. So ist es eine schwere Aufgabe, erwachsen, verantwortlich, also selbstbestimmt zu handeln. Aus der Abhängigkeit ist eine Vertreibung aus dem Paradies geworden, wogegen verschiedenste Strategien eingesetzt werden. Dies ist eine Weigerung, Realitäten anzuerkennen.
Gibt es den " Persönlichen Gott" ? Ist er gut ? Was ist eine Person ?
Da Leben funktioniert nur, indem es anderes Leben ( Biomasse) umbaut (eine Ausnahme bilden die Pflanzen). So gehört der Tod zum Leben! Hört sich genial an, aber der Tod findet selten ohne Leid statt. Ist Gott ( eine Metapher für das Unbegreifliche) dann gut? Ist das, was wir als gut bezeichnen, ein Wort aus Sicht der Erleidenden? Ist der Mensch schuldig, im Sinne einer Erbschuld? Ab wann ist der Mensch, der wirklich eigenverantwortliche Homo sapiens?
Ich will den Menschen nicht aus seiner Verantwortung entlassen. Ohne eine allgemein akzeptierte Grundethik kann die Menschheit nicht leben. Hier liegt eine gemeinsame Chance der Religionen. Hinzu kommt, dass wir ohne Hoffnung auch nicht leben können. Was ich unlogisch und unglaubwürdig finde, aber mir bleibt nur mein eingeschränkter Verstand, es wird sich nicht selten auf die Bibel bezogen, sobald kein einleuchtendes Argument zur Verfügung steht. Sie ist dann " Wort Gottes", also unwidersprochen zu akzeptieren. Könnte es nicht folgendermaßen sein: Wir sind bedürftig, wollen uns unseren Glauben aber NICHT selber schaffen, können aber nicht akzeptieren, zu glauben, nur weil es psychologisch hilfreich ist, uns leichter leben lässt? Das wäre dramatisch, aber keine Schuld! Es ist ein Neuzeitproblem.--
Naturgesetze, Mathematik und vielleicht noch die Schönheit, zählen für mich zu den überzeugendsten Hinweisen auf die Existenz dessen, was wir mit dem abgegriffenen Namen " Gott" umschreiben. Das Gewordene ist einfach unfassbar genial! Was war VOR dem Urknall?
Die Gedanken des Jesus von Nazareth erkenne ich als guten, heilbringenden Weg. Aktive Mission lehne ich ab. Auch andere Religionen verfügen über Erkenntnis. Was bleibt ist Vertrauen, als Basis für Hoffnung auf Sinn. Die Suche nach " der Wahrheit" habe ich aufgegeben. Etwas als Erkenntnis anzunehmen, nur weil es mir gut tut, ist Selbstbetrug und keine Erkenntnis!
Du schreibst: Du mühst Dich nicht, ihn zu finden, sondern bist offen dafür, dass er Dich findet. Damit bin ich einverstanden!
Oder: DOCH suchen ???
Viele Grüße
Ursel
Ich denke, wir haben das Recht, unter Hinzuziehung des Wissens der uns vorangegangenen Generationen und unseres gegenwärtigen Erkenntnisstandes, die Sinn- und Realitätsfrage neu zu stellen, zu durchdenken und zu formulieren. Ist dies in den Religionsgemeinschaften möglich ?
Nochmals viele Grüße
Ursel
vielen Dank für deine lange Stellungnahme. Du sprichst viele wichtige Fragen an, auf die alle ich hier aber nicht eingehen kann. Darum nur soviel: Ich unterschreibe voll deinen Satz "Was bleibt, ist Vertrauen." Das bedeutet für mich für die Gottesbeziehung: Vertrauen auf Gottes Verheißungen, auf sein Wort, das ein Wort der Liebe ist. Dem Liebeswort, der Liebeserklärung Gottes vertraut man entweder oder man misstraut ihm. Dieses Wort ist nicht logisch: Dass Gott DIESEN Menschen, so wie er ist, liebt, ist alles andere als logisch. Logik entscheidet also nicht darüber, ob ich geliebt werde, ob Gottes Liebeswort wahr ist. Auch meine Bedürftigkeit entscheidet nicht darüber und auch nicht das Gefühl, dass etwas hilfreich für mich ist. Ich will damit sagen: Unser Denken und Fühlen kann nicht darüber entscheiden, ob Gott uns liebt oder nicht, ob also sein Wort wahr ist oder nicht. Man schenkt der Liebe Gottes, seinem Wort, entweder Vertrauen - oder nicht. "Was bleibt, ist Vertrauen." Nicht die Logik bleibt, nicht unsere Erkenntnisse, nicht unsere Bedürfnisse und Gefühle, sondern allein das Vertrauen - biblisch gesprochen: der Glaube. Denn Glaube ist biblisch nichts anderes als Vertrauen.
Das alles bedeutet nicht, dass der Verstand beim Glauben auszuschalten ist. Denn das Vertrauen will verstehen, worauf es vertraut. Es bedeutet auch nicht, dass unser Vertrauen nicht von Zweifeln durchsetzt ist. Es ist davon durchsetzt, und darum ist umso wichtiger, was du sagst: "Was bleibt, ist Vertrauen."
Viele Grüße
Klaus
"Ich glaub an einen Gott der singt, von dem alles Leben klingt"...., und dieses Lied singe ich mit Herz und Verstand, denn das ist mein persönliches Glaubensbekenntnis. Ich habe in meinem Leben so manche Höhen und Tiefen erlebt, und auch mein Glaube hat die Berg-und Talfahrt mitgemacht. In vielen Ländern bin ich gewesen und habe festgestellt dass wir eine wunderbare Welt haben.
auch wenn es manchmal nicht so aussieht.
Und wieder hörte mich mich fragen "Herr, wo bist Du?", denn Unfassbares war für mich schwer zu verstehen.Ich kann bis heute vieles nicht begreifen, da mein Verstand zu klein und diese göttliche Macht zu gross ist. -- Fazit: siehe 1.Satz ob --
Viele Grüsse aus Irmgarteichen - Regina
vielen Dank für Ihren ansprechenden Kommentar! Sie haben völlig recht: Wir haben eine wunderbare Welt, auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Und wir fragen immer wieder nach Gott und verstehen ihn nicht. Und wenn man dann doch an ihm festhält, dann nur so, dass man die Berg- und Talfahrt des Glaubens mitmacht. Gott sprengt eben all unser Verstehen.
Ich liebe dieses Lied "Ich glaub an einen Gott, der singt". Danke, dass Sie mich daran erinnert haben. Ich habe es lange nicht gesungen, es war ein bisschen in Vergessenheit geraten. Aber jetzt habe ich es rausgesucht, sein Text liegt vor mir, und ich werde es in nächster Zeit wieder öfter singen. Eine tolle Melodie und ein toller Text! So gar nicht voll von Dogmen, und dennoch so vielsagend.
Viele Grüße nach Irmgarteichen
Klaus Straßburg