Farbige Vielfalt
Klaus Straßburg | 30/10/2020
Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so. Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art.
Und Gott sah an, was er gemacht hatte, und siehe, es war eintönig grün. Das missfiel Gott, und er ließ Bäume und Sträucher nach dem Sommer ihr Grün verlieren. Und es geschah so. Und Bäume und Sträucher wurden braun, orange, rot und gelb, jedes in seiner Art, einige aber blieben grün.
Und Gott sah an, was er gemacht hatte, und die Bäume und Sträucher waren nicht mehr eintönig grün, sondern leuchteten bunt in all den Farbtönen, die Gott ihnen gegeben hatte. Da freute sich Gott an seinem Werk und an den vielfältigen Farben.
Und Gott sah, dass es gut war. Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.
So steht es nicht ganz im ersten Buch der Bibel (Kapitel 1, Verse 11-13). Ich habe die Verse etwas ergänzt. Das macht man eigentlich nicht. Aber ich stehe ja dazu und sage ganz offen, dass ich mir das ausgedacht habe. Natürlich möchte ich Gott keine Gedanken oder Gefühle unterschieben. Aber ich denke: Es hätte doch zumindest so sein können, dass Gott solche Gedanken und Gefühle gehabt hat.
Die Bibel redet erstaunlich menschlich von Gott. Sie schildert einen Gott mit Gefühlen, Gedanken, Worten und Taten. Einen Gott eben, der nicht hoch über allem Menschlichen schwebt, sondern der Mensch geworden ist.
Darum dürfen auch wir menschlich von Gott reden. Es geht ja auch gar nicht anders. Denn die Sprache Gottes beherrschen wir nicht.
Wir dürfen menschlich von Gott reden, wenn uns klar ist, dass es menschlich-unvollkommene Worte sind. Diese Worte müssen von Gott gesegnet werden, wenn sie Wahres über Gott sagen sollen – in all ihrer Unvollkommenheit.
So habe ich versucht, mir Gottes Freude an den bunten Farben vorzustellen, die der Herbst uns bietet.
Und für den Winter hat sich Gott noch etwas Besonderes ausgedacht. Denn im Winter wird unsere Welt – na, du weißt schon ...
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