Die Gefahr der Frömmigkeit: Stolz
Klaus Straßburg | 29/09/2022
Kann man dankbar sein für etwas, was man selber getan hat? Wohl kaum. Über das, was man selber getan hat, kann man sich freuen, wenn es gelungen ist. Oder sogar stolz darauf sein.
Christinnen und Christen freuen sich über ihren Glauben – zu recht. Und zum Stolz auf den eigenen Glauben ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.
Darum gibt es einen – oft gar nicht bewussten – Stolz auf den eigenen Glauben. Gerade der fromme Mensch ist in Gefahr, auf seinen Glauben insgeheim stolz zu sein.
Er denkt dann etwa: "Ich bin so dankbar dafür, dass Gott mich angesprochen hat und ich ihm Glauben schenken konnte. Ich habe mich für Gott entschieden. Damit habe ich die einzig richtige Entscheidung getroffen. An dieser Entscheidung halte ich bis heute fest."
Bei solchen Äußerungen bekomme ich regelmäßig Bauchschmerzen. Sie sagen etwas Richtiges und etwas Falsches zugleich.
Natürlich ist es der einzelne Mensch, der glaubt. Natürlich hat dieser Mensch eine Entscheidung getroffen. Natürlich ist es der Mensch, der bis heute an dieser Entscheidung festhält.
Aber heißt das schon, dass der Mensch all dies aus eigener Kraft getan hat? Heißt das, dass der Glaube auf einer menschlichen Fähigkeit beruht?
Nach biblischem Verständnis beruht der Glaube nicht auf einer menschlichen Fähigkeit, einer aus menschlichen Vermögen und menschlicher Kraft vollzogenen Entscheidung. Der Glaube ist vielmehr ein Geschenk Gottes an den Menschen.
In Eph 2,8-10a heißt es:
Aus Gnade seid ihr gerettet – durch den Glauben. Das verdankt ihr nicht eurer eigenen Kraft, sondern es ist Gottes Geschenk. Er gibt es unabhängig von irgendwelchen Taten, damit niemand darauf stolz sein kann. Denn wir sind Gottes Werk.
Paulus spricht einmal von der Zuversicht des Glaubens und geht dann darauf ein, woher es eigentlich kommt, dass wir zuversichtlich sein können (2Kor 3,4-6):
Von uns aus sind wir dazu gar nicht fähig. Wir können uns nicht etwas zuschreiben, als hätten wir es aus eigener Kraft erreicht. Sondern es ist Gott, der uns dazu befähigt hat. Er hat uns die Fähigkeit verliehen, Diener des neuen Bundes zu sein.
An anderer Stelle sagt Paulus einmal kurz und bündig (Gal 2,20a):
Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.
Man könnte diesen Satz so abwandeln:
Ich glaube, aber nicht mehr ich, sondern Christus glaubt in mir.
Das klingt widersprüchlich: Wer lebt und glaubt denn nun, ich oder Christus in mir? Beides ist richtig! Indem Christus in mir lebt und glaubt, lebe und glaube ich.
Der Evangelist Johannes hat dasselbe in einem bekannten Bild ausgedrückt. Jesus sagt (Joh 15,5):
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Die Weinreben sind mit dem Weinstock verbunden und erhalten all ihre Kraft durch ihn. Ohne ihn können sie nicht leben und sind sie nichts. So ist es auch mit den Glaubenden: Sie sind mit Christus verbunden, sind in gewissem Sinne eins mit ihm geworden. Christus ist "in ihnen" und sie sind "in Christus", so dass sie ihre Kraft zum Glauben und Lieben durch ihn erhalten.
Es gibt noch viele andere Bibelworte, die deutlich machen, dass wir nicht aus eigener Kraft glauben können, sondern der Glaube ein Geschenk Gottes ist.
Martin Luther hat das in seiner Erklärung zum 3. Teil des Glaubensbekenntnisses im Kleinen Katechismus so ausgedrückt:
Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann.
Aber wenn der Glaube ein Geschenk ist, warum gibt es dann Menschen, die nicht glauben? Hat Gott ihnen das Geschenk des Glaubens vorenthalten?
Ich denke nicht. Denn Gott "will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1Thess 2,4).
Dann kann man nur annehmen, dass diejenigen, die nicht glauben, Gottes Geschenk des Glaubens abgelehnt haben. Um in einem Bild zu sprechen: Sie sind wie Verhungernde, die das rettende Brot ablehnen.
Und die Glaubenden? Sie haben das Geschenk angenommen. Man könnte folgern: Also haben sie aus eigener Kraft die richtige Entscheidung getroffen. Sie haben etwas getan, auf das sie stolz sein können.
Ich sehe das anders. Wenn der Verhungernde das rettende Brot annimmt, dann mag man das eine Entscheidung nennen – aber es ist doch keine Entscheidung, über die er nachgedacht und bei der er Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen hat. Er tut vielmehr das Selbstverständliche; er muss, wenn er am Leben bleiben will, nicht abwägen, was zu tun ist. Er hat gar keine andere Wahl als das Brot anzunehmen, wenn er am Leben bleiben will. Er wägt nicht ab, was jetzt zu tun ist, sondern er greift einfach zu.
Soll man das eine Entscheidung nennen, die er aus eigener Kraft getroffen hat? Hat der Verhungernde, der das rettende Brot annahm, seine Fähigkeit bewiesen, eine richtige Wahl zu treffen? Ich denke, er hat das einzig Mögliche, Natürliche, Selbstverständliche getan. Er hat das getan, was in ihm war, was seinem Lebenswillen entsprach, was sein Leben ausmachte. Sich anders zu entscheiden, wäre keine rationale Wahl gewesen, sondern ein irrationaler Wahnsinn. Ein Verhungernder, der leben will, aber das Brot nicht annimmt, trifft keine Entscheidung, sondern ist verrückt geworden.
Der Verhungernde hat also überhaupt keinen Grund, stolz darauf sein, dass er das rettende Brot, das ihm geschenkt wird, angenommen hat. Ebenso hat der glaubende Mensch keinen Grund, stolz darauf zu sein, das Geschenk des Glaubens angenommen zu haben. Er hat das einzig Mögliche getan, um nicht sein Leben zu verlieren. Der andere hingegen, der das Geschenk des Glaubens nicht annimmt, lebt zwar biologisch weiter, aber spirituell ist er schon tot: Er lebt von Gott getrennt, ohne Sinn und Ziel in seinem Leben – auch wenn sein Leben ihm sehr sinnvoll erscheint und er sich alle möglichen Ziele setzt.
Der glaubende Mensch kann sich also nicht darauf berufen, richtig abgewogen und entschieden zu haben. Er kann keinen Anspruch an Gott geltend machen. Er kann einzig und allein dankbar sein für seinen Glauben, den er weder selber vollbracht noch verdient hat. Auch das Seelenheil hat er sich mit der Annahme des Geschenks nicht verdient.
Gerade die Frommen sollten sich das immer wieder klarmachen; denn sie sind besonders gefährdet, auf ihren Glauben heimlich stolz zu sein.
Jesus aber sagte (Joh 15,16a):
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.
Deshalb kann kein Mensch vor Gott stolz sein.
(Paulus in 1Kor 1,29)
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Die ersten beiden und das letzte Bibelzitat sind aus der BasisBibel.
Foto: falco auf Pixabay.
auf mich wirkt das Ganze ein wenig wie die bekannte Geschichte des Baron von Münchhausen, der sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht. Es ist nicht klar, ob es Gott gibt, und es wird niemals ganz klar sein.
Sich über entsprechende Zweifel und Bedenken einfach hinwegzusetzen, ist für mich überhaupt nichts, worauf man stolz sein könnte, eher im Gegenteil. Dann aber die Glaubensbegründung selber noch in diesen Gott hineinzuverlagern, ist für mich ein logischer Zirkelschluss, der ebensowenig funktioniert wie Münchhausen Selbsthilfe im Sumpf.
Aber vielleicht ist dein Beitrag auch für eine spezielle Gruppe von Gläubigen gedacht.
Viele Grüße
Thomas
es gibt offensichtlich Menschen, die davon überzeugt sind, dass es Gott gibt, und es gibt andere, die davon überzeugt sind, dass es ihn nicht gibt. Auch diejenigen, die davon überzeugt sind, dass es ihn gibt, leben nicht immer dieser Überzeugung entsprechend - und selbst ihre Überzeugung von der Existenz Gottes kann zeitweise mit Zweifeln durchsetzt sein.
Das ändert aber nichts daran, dass es Menschen gibt, für die es klar ist, dass es Gott gibt. Sie setzen sich mit ihrem Glauben nicht über Zweifel und Bedenken hinweg, sondern leben ihren Glauben, so gut es ihnen gegeben ist. Sie mögen auch manchmal selber Zweifel und Bedenken haben, aber das ist nicht ihr hauptsächlicher Zustand. Ihr hauptsächlicher Zustand ist der Glaube, der tief in ihnen wurzelt. Und es ist ratsam, die eigenen Zweifel und Bedenken nicht allzu ernst zu nehmen.
Dass der Glaube, der in einem Menschen wurzelt, ein Geschenk Gottes ist, ist für mich kein logischer Zirkelschluss. Worin sollte der bestehen? Ein logischer Zirkelschluss ist es für mich aber, dass der Mensch, der von Gott getrennt und entfremdet ist, sich anschickt, diese Trennung und Entfremdung von sich aus zu überbrücken. Das erinnert mich an Münchhausen: Der Mensch, der unentrinnbar im Sumpf seiner Gottesferne steckt, versucht in einem Akt der Selbsterlösung, sich aus diesem Sumpf zu ziehen, anstatt die rettende Hand Gottes zu ergreifen, die ihm gänzlich unverdient entgegengestreckt wird.
Vielleicht teilst du die Voraussetzung dieser Annahme nicht, die darin besteht, dass der Mensch aus eigener Kraft seine Trennung von Gott nicht beseitigen kann, d.h. sich seiner Sünde nicht aus eigener Kraft entledigen kann. Sünde ist dabei kein moralischer Begriff, sondern bezeichnet die Verfehlung des Lebensziels, das darin besteht, in der Beziehung zu Gott zu leben. Ich verstehe Sünde als umfassende Trennung von Gott, eine Trennung, in der kein Glaube möglich ist. Nur die Vergebung der Sünde, nur Gottes Weg zu uns und nicht unser Weg zu Gott, ermöglicht die Überwindung dieser Sünde und damit den Glauben.
Ich erlebe es als große Befreiung, meinen Glauben nicht selber vollbringen zu müssen (was ich gar nicht könnte), sondern ihn mir von Gott schenken zu lassen. Und ich bin überzeugt davon, dass er dieses Geschenk jedem Menschen, der ihn ernsthaft darum bittet, nicht vorenthalten wird.
Viele Grüße
Klaus
es steht außer Frage fest, dass alles was wir haben und sind, durch Ihn sind und haben.
Er hat es gegeben und kann es auch wieder nehmen. Und doch gewährt er uns ein kleines Maß an Freiheit für eine Willensentscheidung. Und dieser freie Wille ermöglicht erst das Liebe existieren kann. Die Wahlfreiheit ist uns gegeben worden, aber nicht ohne entsprechende Folgen für uns sowie die endliche Struktur in der wir uns befinden. Stolz ist dabei definitiv keine hilfreiche Eigenschaft, da sie eine große Schwäche hat: Sie verleitet dazu zu erblinden, zu stolpern und zu fallen, sowie auszugrenzen.
du sprichst einen wichtigen Punkt an. Du nennst es "ein kleines Maß an Freiheit für eine Willensentscheidung", die Gott uns gewährt hat. Ich würde fragen: Haben wir dieses "kleine Maß" wirklich von Natur aus in uns? Hat es der "gefallene Mensch", also der von Gott abgefallene Mensch, der wir alle sind, in sich? Wäre das nicht ein kleiner Götterfunke, der nicht von Gott abgefallen ist, sondern sich die Fähigkeit bewahrt hat, den einen, entscheidenden Schritt auf Gott zu zu tun? Wäre das also ein (wenn auch noch so kleiner) Bereich in uns, der nicht von Gott abgefallen ist? Wäre der Mensch also nicht Sünder durch und durch, sondern in einem kleinen Teil seiner selbst eben kein Sünder und durchaus der Beziehung zu Gott fähig?
Man kann es sicher so sehen. Aber man muss dann eben die Frage beantworten, ob wir eben doch nicht "alles, was wir haben und sind, durch Ihn sind und haben", wie du selber schreibst. Und ob wir uns dann nicht doch dieses kleinen Teils in uns, den wir nicht von Gott haben, rühmen könnten - und wenn wir es könnten, dann auch sicher tun würden. Für mich sagen die im Artikel genannten Bibelstellen etwas anderes.
Ich will ja gern zugeben, dass auch der verhungernde Bettler, der das rettende Brot hingehalten bekommt, etwas tut. Aber kann man das eine Willensentscheidung oder Wahlfreiheit nennen? Er tut doch instinktiv das, was ihm das Leben rettet - ohne abzuwägen, ohne zu wählen, ohne zu fragen, ob er das Brot wirklich annehmen will. Er nimmt es einfach. Das ist, wenn du so willst, die "Freiheit", die ein Mensch hat, dem Gott das Lebensbrot hinhält. Aber dieser "Tat" kann man sich nicht rühmen, darauf kann man nicht stolz sein, sondern rühmen kann man nur den, der mir das Lebensbrot reicht. Es würde doch wohl kein Bettler auf der Straße anfangen, sich dessen zu rühmen, dass er das Brot, das ihn vor dem Verhungern rettet, angenommen hat. Und er würde sein Greifen nach dem Brot doch wohl kaum als Willensenscheidung oder Wahlfreiheit bezeichnen, sondern als das Selbstverständliche, als etwas, was er tat, weil ihm gar nichts anderes übrig blieb. So gesehen ist der Umstand, dass viele Menschen offenbar das Lebensbrot von Gott nicht annehmen, das Außergewöhnliche, Unbegreifliche, geradezu Verrückte. Sie sind offenbar in ihrer Freiheit gestört, sind unfrei, gefangen in Gedanken der Selbstvernichtung, weil sie das rettende Brot nicht annehmen.
Man kann also formulieren: "Ein natürlicher Mensch nimmt die Dinge, die des Geistes Gottes sind, nicht an; denn Torheit sind sie ihm, und er kann sie nicht erkennen, weil sie geistlich beurteilt werden müssen" (1Kor 2,14). "Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt worden ist" (1Kor 2,12). Das Wissen um Gottes Geschenk kommt nicht aus uns selbst, sondern durch Gottes Geist. Ohne Gottes Geist können wir dieses Geschenk gar nicht erkennen, gar nicht wahrnehmen. Es ist also schon ein Geschenk, dass wir Gottes ausgestreckte Hand mit dem Lebensbrot überhaupt wahrnehmen. Dann muss es ja auch ein Geschenk sein, unsere eigene Hand auszustrecken und das Lebensbrot anzunehmen. Der Geist befreit uns dazu! Insofern können wir dann von Freiheit sprechen: die Freiheit, das Brot anzunehmen. Aber schon diese Freiheit ist ein Geschenk Gottes und nicht eine natürliche Fähigkeit von uns.
dass der Glaube mir als ein Geschenk Gottes erscheint, empfinde ich als Gnade eines Wissens, das ich, wie du schreibst, wahrnehmen kann. Ob dieses auf einer Form von Freiheit beruht, die wiederum auf Gottes Geist beruht, kann ich nicht entscheiden, sondern buchstäblich "nur" durch diesen hindurch annehmen und also glauben.
Gerade lese ich in einem Buch, das von
grundlegenden Fragen zur zeitgenössischen Kunst handelt :
"Kunst zu besitzen, ist nur eine von vielen möglichen Arten, mit Kunst zu leben. Man besitzt sie sowieso immer nur vorübergehend." (Kolja Reichert, Kann ich das auch? 50 Fragen an die Kunst. 2022)
Für mich ist die Begegnung mit Kunst auch ein Geschenk, das in mir und im Dialog mit anderen einzigartig befreiend wirken kann - dabei allerdings ohne die Gnade Gottes auskommt - oder etwa doch nicht? Was wäre der Geist Gottes ohne die Kunst unseres menschlichen Bewusstseins, diesen zu erkennen und als Geschenk zu deuten?
ja, dass der Glaube auf einer vom Geist Gottes bewirkten Freiheit beruht, können wir tatsächlich nur glauben. Wir nehmen ja nur unseren Glauben wahr und dass er vielleicht irgendwann begann. Woher er aber kam, ist uns nicht erkennbar. Dass er aber kam, obwohl wir es nicht "verdient" haben, dafür können wir dankbar sein.
Den Gedanken, dass man Kunst immer nur vorübergehend besitze, finde ich interessant. Ich frage mich aber auch: Kann man Kunst überhaupt besitzen? Man kann wohl ein Werk besitzen oder sein Eigentum nennen. Aber das Ereignis der Kunst, die Begegnung mit ihr ist doch vielleicht eher eine Erfahrung, die uns unverfügbar ist, oder?
Analog würde ich es auch vom christlichen Glauben sagen: Wir können ihn nicht besitzen. Er ist kein Habitus. Er stellt sich vielmehr – vielleicht unerwartet, jedenfalls aber unverfügbar – ein, in einem Ereignis der Gnade Gottes.
Interessant finde ich es auch, dass die Begegnung mit Kunst für dich einzigartig befreiend wirken kann. Ob darin die Gnade Gottes wirkt? Ich würde sagen: Wenn das Ereignis der Ehre Gottes dient, wenn es Ihn dir aufschließt in irgendeiner Weise, wenn es dich Ihm und seinem Willen näherbringt, dann wirkt darin Gottes Gnade. Die hervorragende Weise, in der Gott sich uns näherbringen und aufschließen will, ist allerdings nicht die Kunst, sondern – die Bibel 😇.
Gottes Gnade und Geschenk würde ich auch in deinem letzten Satz hervorheben: Was wäre der Geist Gottes ohne das Geschenk an unser menschliches Bewusstsein, diesen zu erkennen und als Geschenk zu deuten? Um darauf eine Antwort zu formulieren: Er wäre weiterhin der Geist Gottes, denn er bedarf unserer Wahrnehmung und Deutung nicht. Er ist in sich selbst, was er ist. Dass er aber von uns wahrgenommen und gedeutet werden will, zeigt einmal mehr, dass Gott sich gnädig zu uns herablässt, obwohl er das nicht nötig hätte.