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Detox mit den Seligpreisungen

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Veröffentlicht von in Glaubenspraxis · 19 Oktober 2023
Tags: BibelNächstenliebe

Detox mit den Seligpreisungen
Ein Gastartikel von Thomas Jakob | 19/10/2023

Früher fand ich Waldorf und Statler lustig, diese beiden anscheinend wohlsituierten alten Männer aus der Muppet-Show, die sich von ihrer Opernloge aus in sarkastischen Pointen zu überbieten versuchten. Heute frage ich mich manchmal, durchaus besorgt, ob ich auf dem Weg zu einer solchen Haltung bin. Klar, ich bin inzwischen durchaus häufiger in der Rolle des Zuschauers als in der des Akteurs, und das macht nicht unbedingt glücklich. Aber ich möchte niemals zynisch und nicht zu sarkastisch werden, doch ich ertappe mich selbst öfters bei zu viel negativem Denken und Reden oder bekomme entsprechendes Feedback.

Was tun? Erstens habe ich mir vorgenommen, immer neugierig und an anderen Menschen interessiert zu bleiben. Ich glaube, das hilft grundsätzlich.

Ganz praktisch versuche ich es zurzeit mit einem Entgiftungsprogramm anhand der Seligpreisungen aus der Bergpredigt (Mt 5,3-11):

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen.

Diese Verse habe ich auswendig gelernt. Ich spreche sie bei abendlichen Spaziergängen vor mich hin, wenn ich allein bin. Oder ich wiederhole sie innerlich, wenn ich irgendwo warten muss. Das verändert etwas in mir, spürbar. Es holt mich aus negativen Denkschleifen heraus, und es bringt mir andere Gruppen von Menschen ins Bewusstsein. Ich glaube, ich werde diese Praxis beibehalten. Sie tut mir gut.



* * * * *


Foto: cgabor auf Pixabay.




6 Kommentare
2023-10-20 14:03:19
Hallo Thomas

Das Umpolen der Fokussierung, Perspektive und Gewichtung vom Negativen zum Positiven funktioniert bestimmt, kann aber dann unnötig anstrengend werden, wenn ihre Ursache und Gravitation nicht minimiert, beseitigt oder neutralisiert wurde. Ich denke da gerne an Jesus, der allen Menschen völlig überlegen war und alles Unvollkommene, Negative, usw. sofort klar erkannte, aber mit aller Demut sowie Mitgefühl anderen begegnete, wie Schafe die einen guten Hirten brauchen, wie Schüler die einen guten Lehrer brauchen, wie Kranke die einen guten Arzt brauchen ... konstruktiv, hilfeleistend, fördernd, unterstützend, schulend, wegweisend gegen alle Unvernunft.
2023-10-20 20:48:08
Hallo pneumatheou,

danke für deinen Kommentar.

Die zitierten Worte aus den Seligpreisungen sind von Jesus. Insofern sehe ich den Punkt bei dir nicht. Ist das Kritik, Bestätigung, Ergänzung oder sonst etwas?

Viele Grüße

Thomas
2023-10-21 11:04:44
Hallo Thomas

Das war definitiv eine Bestätigung, aber eher eine Anregung die Sichtweise zu erweitern, da nicht immer jede Logik auch Selbstheilungskräfte hat und entfalten kann. Kann man die Ursache nicht beheben, dann muss man filtern, umleiten und/oder uminterpretieren, damit etwas Leben-gebendes und Leben-wertes daraus zum Positiven - für sich aber auch für andere - erwachsen kann, denn so etwas geteilt verdoppelt herrlich.
2023-10-21 16:38:22
Hallo pneumatheou,

danke für die Anregung. Ich hätte gedacht, die Erweiterung der Sichtweise wäre in der Bergpredigt bereits enthalten, bei den Seligpreisungen ebenso wie bei der erweiterten Auslegung der mosaischen Gebote und der Erweiterung der Nächsten- auf die Feindesliebe. Und wo ich mich an der Bergpredigt orientierte, wäre ich dabei, meine Sichtweise zu erweitern.

Viele Grüße
Thomas
2023-10-27 10:28:06
Hallo Thomas

Da stimme ich dir gerne zu ... Gedanken und ihre Umsetzung sind wie die Pedalen an einem Fahrrad. Beides zusammen bewirkt das sich Türen öffnen, Negatives sich ins Positive verkehrt ... daher die Anregung Gott für andere und sich erfahrbar zu machen. Vieles erschließt sich einem nur voll wenn man es umsetzt, während man dabei lernt und erkennt, woran es bei einem noch mangelt und wo die nächsten Türen und Gedankengänge zu finden sind.
2023-10-28 09:13:58
Hallo pneumatheou,

"Gedanken und ihre Umsetzung sind wie die Pedalen an einem Fahrrad."

Schönes Bild! Danke dafür!

Thomas
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