Christsein Verstehen - Christsein verstehen

verstehen

Theologische Einsichten für ein gutes Leben

Christsein

Christsein
verstehen
Theologische Einsichten für ein gutes Leben
Direkt zum Seiteninhalt

Der geschmückte Gott

Christsein verstehen
Veröffentlicht von in Theologie verständlich · 17 Juni 2021
Tags: GottesbildFreudeEwigkeitParadies

Der geschmückte Gott
Klaus Straßburg | 17/06/2021

Wie kann man etwas tausendmal lesen und immer noch Neues darin entdecken? Ich weiß nicht, ob es das nur bei der Bibel gibt, aber mir ergeht es immer wieder so, wenn ich in diesem „Buch der Bücher" lese.

Vor einigen Tagen wurde ich auf zwei Sätze aufmerksam im 21. Kapitel der Offenbarung, ganz am Ende unserer Bibel. Ich muss dazu sagen: Ich liebe die Verse 1 bis 7 dieses Kapitels. Unzählige Male habe ich sie bei Bestattungen gelesen. Umso erstaunlicher, dass ich dabei immer über etwas hinweggelesen habe.

Die zwei Sätze (Offb 21,2f) lauten so:

Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen,
bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her, die sprach:
Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen,
und er wird bei ihnen wohnen und sie werden seine Völker sein
und er, Gott, wird bei ihnen sein als ihr Gott.

Der Text geht noch wunderbar weiter: Es folgen die Worte, die mir eigentlich die wichtigsten sind, aber darum geht es mir heute nicht.

Heute geht es mir um das, worüber ich beim unzähligen Lesen immer hinweggelesen habe. Das neue Jerusalem, die himmlische Stadt, ist ein Bild für das ewige Leben, das Gott für seine Geschöpfe bestimmt hat. Diese Stadt ist der Wohnort Gottes. Mit der Stadt, also mit dem ewigen Leben, in das wir eingeladen sind, kommt Gott selbst zu uns. Gott möchte mit uns zusammen leben. Und nun ist diese Stadt wunderschön geschmückt wie eine Braut für den Bräutigam. Das ewige Leben, der Himmel, der Wohnort Gottes ist in bunten Farben und mit vielen Blumen ausgeschmückt (so stelle ich es mir vor). Und das alles – für uns!

Als ich das las, kam mir der Gedanke: Wenn Gottes Wohnort so überaus festlich geschmückt ist, dann muss doch auch Gott selber geschmückt sein, dann muss er doch dem Festschmuck der Stadt entsprechend gekleidet sein. Es kann ja nicht sein, dass der ganze Wohnort Gottes festlich ausgeschmückt ist, Gott selber aber nicht. Das wäre widersinnig.

Der Text sagt das zwar nicht ausdrücklich – und doch ist es im Bild von der geschmückten Stadt enthalten. In der festlich geschmückten Stadt kann es nur einen festlich gestimmten und darum auch festlich geschmückten, festlich gekleideten Gott geben.

(Nebenbei bemerkt: Die geschmückte Stadt ist ein Bild. Das ewige Leben besteht nicht aus Häusern, Gassen und im Wind flatternden bunten Fähnchen. Aber es ist ein Ort, der auf uns wartet, der für uns geschaffen ist. Mit einem Gott, der sich auf uns freut und für den es ein Fest ist, endlich, endlich mit seinen geliebten Geschöpfen nicht mehr im Streit zu liegen, sondern mit ihnen vereint zu sein.)

Dass Gott sich für uns ausschmückt, war mir ein neuer Gedanke. Bisher kannte ich nur den ebenfalls biblischen Gedanken, dass wir uns für Gott ausschmücken sollen: Ein König richtet die Hochzeitsfeier für seinen Sohn aus, erzählt Jesus in einem Gleichnis (Mt 22,1-14).

Nun geschieht das Unglaubliche: Die geladenen Gäste haben keine Zeit! Ja, schlimmer noch: Einige von ihnen misshandeln die vom König ausgesandten Knechte, die die Einladung überbrachten, und töten sie. Unfassbar! Doch der König gibt nicht auf: Jetzt werden irgendwelche Leute eingeladen, die auf den Straßen herumstehen, Gute und Böse, egal. Der König wählt nicht mehr aus. Und der Hochzeitssaal füllt sich mit Gästen.

Eine Hochzeit war damals in Israel so ziemlich das größte Fest, das es gab; sie dauerte mehrere Tage. Und dann ist es auch noch der König, der dem Prinzen das Fest ausrichtet. Man fühlt sich an die Hochzeitsfeiern im englischen Königshaus erinnert. Da kann es gar nicht genug Pomp geben. Tausende stehen an den Straßenrändern, und Fernsehanstalten übertragen alles in die ganze Welt.

Die zum Fest geladenen Gäste tragen selbstverständlich die festlichste Kleidung. Aber nun stelle man sich vor, da taucht einer in seiner schmutzigen Arbeitskleidung auf. Oder in kurzer Hose mit T-Shirt. Oder im Badeanzug. Was würde passieren? Richtig! Er würde gar nicht erst die Eingangskontrollen überstehen. Er könnte noch so viele Einladungsschreiben vorweisen, er würde trotzdem nicht reingelassen werden.

Warum? Weil seine Kleidung zeigt, dass er das Fest nicht ernst nimmt. Und den Gastgeber auch nicht. Er ist zwar körperlich zum Fest gekommen, aber er ist nicht geistig dabei. Er ist nicht in Feierstimmung. Er zeigt mit seiner Kleidung, dass er eigentlich nichts vom Fest hält und auch gar nicht wirklich teilnehmen will. Seine missmutige Stimmung würde womöglich das ganze Fest verderben.

Darum ist es richtig, ihn nicht reinzulassen. In Jesu Gleichnis ist es etwas anders: Er ist schon drin, hat sich irgendwie reingemogelt. Als der König ihn entdeckt, schmeißt er ihn achtkantig raus. Recht so! Wer nicht wirklich bei Gott sein will, hat dort auch nichts verloren. Niemand wird zu seinem Glück gezwungen.

Natürlich hat sich der König selbst auch in Schale geworfen und ebenso sein Sohn. Der Palast ist auf Hochglanz getrimmt und mit den schönsten Blumen verziert. Damit bin ich wieder beim himmlischen Jerusalem und beim für das Fest geschmückten Gott.

Es ist beeindruckend, dass Gott hier einmal mehr die Initiative ergreift. Er richtet das Fest aus, er lädt ein und er schmückt die Stadt und sich selber feierlich aus. Er ist derjenige, der alles vorbereitet hat, noch bevor überhaupt ein Gast eingetroffen ist. Das ist ja auch normal für einen Gastgeber: Er schafft alle Voraussetzungen dafür, dass das Fest gelingt.

So gesehen sind nicht wir es, die Voraussetzungen mitbringen müssen, um zum Fest eingeladen zu werden. Davon, dass die Gäste nach bestimmten Kriterien eingeladen werden, ist auch nirgends die Rede. Es sind ja die von den Straßen der Stadt. Die einzige Voraussetzung, die es für die Gäste gibt, ist diese: Wenn du schon kommst, dann komm bitte auch wirklich; dann sei auch mit Leib und Seele dabei, dann bringe die Freude und Feierlaune mit, die zum Fest gehört!

Ich verstehe das so: Es geht in diesem Gleichnis gar nicht darum, dass wir möglichst viele gute Taten mitbringen oder einen festen Glauben oder was man sich sonst noch für zweifelhafte Verdienste ausdenken mag. Solche Eintrittsbedingungen würden ja auch dem widersprechen, dass die Gäste schon eingeladen sind, ohne dass sie vorher überprüft wurden.

Es gibt nur eine Eintrittsbedingung: dass wir wirklich dabei sein wollen. Dass es uns ernst damit ist. Dass wir das Fest und den Gastgeber ernst nehmen. Dass wir uns freuen über seine Einladung, dass wir voller Vorfreude auf das Fest sind und voller Dankbarkeit dafür, dass wir dabei sein dürfen.

Wer das alles nicht mitbringt, der wird sich auch – bildlich gesprochen – nicht dem Fest entsprechend kleiden. Er wird das Selbstverständliche nicht tun. So wie er auch die selbstverständliche Dankbarkeit und Vorfreude nicht aufbringt. Darum ist für ihn kein Platz auf dem Fest.

Was wäre unser Leben ohne Feste? Ein anstehendes Fest wirft ein Licht auf den grauen Alltag, lässt Sorgen vergessen und macht neue Menschen aus uns. Dankbarkeit und Vorfreude auf das große Fest Gottes verwandeln uns schon jetzt – jedenfalls ein Stück weit. Wer um dieses Fest weiß, um den für uns geschmückten Gott, der wird ansatzweise ein neuer Mensch – sozusagen selbstverständlich, automatisch.

Ich hoffe, dass bis dahin noch etwas Zeit ist – aber wenn ich einmal auf dem Sterbebett liege, dann würde ich gern an den Gott denken, der sich für mich ausgeschmückt hat und der mir so reich geschmückt entgegenkommt. Und was er dann auf dem Fest macht, das kannst du selbst nachlesen in Offenbarung 21,4-7.


* * * * *



9 Kommentare
2021-06-19 10:16:54
Lieber Klaus

Wenn wir wirklich dabei sein wollen, dann werden wir das auch beweisen, sogar beweisen müssen, weil wir in einem Umgebung leben, die (noch) nicht das selbe Ziel hat. Eigentlich sogar das gegenteilige Ziel hat. Und wie Jesus schon an die 7 Gemeinschaften in der Offenbarung schrieb, durch die Mauern über die Perlen dieser Struktur gelangen wir nur dann, wenn wir wirklich treu sein wollen aber auch waren, und das unter - allen - Umständen. Der Weg der Heiligkeit und in die Heiligkeit dieser Stadt bzw. Umgebung ist eine persönliche Entscheidung, ein voll umfängliches Bekenntnis, aus freiem Willen. Auf diesem Weg gibt es 7 Gründe zu scheitern. Sei also vorbereitet! Sei wachsam! Damit du dir deine Vorfreude auf dem Weg bewahren kannst und darfst.
2021-06-19 15:56:17
Lieber Pneuma,

vielen Dank für deine Stellungnahme. Ich habe ja auch davon geschrieben, dass das Ernstnehmen des Festes und des Gastgebers Folgen für unser Leben hat: Freude über die Einladung und Dankbarkeit für sie, Vorfreude auf das Fest. All dies führt dazu, dass wir (wenn uns bewusst wird, dass wir eingeladen sind, dass die Tür zum Fest uns weit offen steht) andere Menschen werden. Dazu gehört auch, dass wir uns anders verhalten als Menschen, die nichts von ihrer Einladung wissen oder wissen wollen.

Aber dieser "Weg der Heiligkeit" (wie du es nennst) ist kein Weg, den wir beschreiten unabhängig von unserem Willen, unabhängig von unserer "persönlichen Entscheidung", ernsthaft am Fest teilzunehmen. Wer ernsthaft am Fest teilnehmen will, wer diese "persönliche Entscheidung" getroffen hat, der ist schon auf dem "Weg der Heiligkeit", auf dem Weg zum Fest hin. Er wird "wachsam" sein müssen insofern, dass ihm das Fest nicht unterwegs gleichgültig wird und er den Gastgeber nicht mehr wirklich ernst nimmt. Er wird sich jeden Tag neu dafür entscheiden müssen, die Einladung zum Fest anzunehmen, den Weg zum Fest weiterzugehen und die Vorfreude auf das Fest nicht zu verlieren.

Er wird aber auf diesem Weg Fehltritte tun. Er wird vielleicht manchmal zögern, zweifeln, auf Abwege geraten, Umwege machen, Irrwege einschlagen. Er wird merken, dass er nicht stark genug ist, immer vollkommen auf dem Weg zu bleiben. Er wird aber auch merken, dass ihm all dieses Zögern und Zweifeln, alle Ab-, Um- und Irrwege nicht die Einladung streitig machen. Die Einladung steht und fällt nicht dahin. Wenn er, wie unvollkommen auch immer, sich entscheidet, auf den Weg zurückzukehren, dann kann er gewiss sein, zum Fest eingelassen zu werden. Denn dann hat er bereits die festliche Kleidung an, weil diese Entscheidung ihn von Grund auf verändert.

Die festliche Kleidung besteht nicht darin, dass wir alle möglichen guten, "heiligen" Taten VORWEISEN (welche wirklich guten Taten sollten WIR schon vorweisen können, wo doch nur EINER gut ist? Mt 19,17; Mk 10,18; Lk 18,19), sondern darin, dass wir nichts lieber wollen, als am Fest teilzunehmen, am Reich Gottes teilzuhaben (Mt 6,33; Lk 12,31) - und das heißt, an der Liebe des Gastgebers und an seiner Gnade und Vergebung teilzuhaben, mit der er uns auch alle Fehltritte und Versäumnisse, unseren Kleinglauben und unsere Zweifel vergibt. Wenn wir DARAN teilhaben wollen, werden wir in der Regel (da hast du völlig recht) auch etwas mitbringen - aber (und das ist wichtig!) wir werden gar nichts davon WISSEN, dass wir etwas mitbringen (Mt 25,37-39). Und selbst derjenige, der sich erst auf dem Sterbebett entscheidet, diesen Weg einzuschlagen, der also vielleicht wirklich nichts mitzubringen hat, wird nicht abgewiesen werden. Die herzliche Bitte um Einlass und das Vertrauen zum Gastgeber reichen aus. Aber es wird in jedem Fall keine den freundlichen Gastgeber in seiner Liebe ausnutzende Bitte sein, keine leichthin und billig erlangte Gnade, sondern eine Bitte, die um die eigene Schuld und das Leiden des Gastgebers weiß und trotzdem demütig um Einlass bittet.

Könntest du dem zustimmen?
2021-06-20 10:41:54
Natürlich könnte und kann ich dem zustimmen.

Der Weg der Heiligkeit ergibt sich aus den letzten ermunternden Worten in der Offenbarung.
Ich liebe dieses Heiligen (so wie die tägliche Dusche) und diesen heiligen Geist (Duschgel) dahinter, weil darin so viel Gutes verborgen ist für Gott, für andere und für einen selbst. Freude statt Leid. Vergebung statt Wut. Liebe statt Hass. Gesundheit statt Krankheit. Gutes statt Böses.
Wir alle sind unvollkommen, machen Fehler, ohne Ausnahme, und wie du sagst, wenn das Herz voll und ganz für den himmlischen Vater und seinen Sohn schlägt, dann ist das alles was zählt. Damit aber aus unserem Wollen auch wirklich Können wird, gab er uns ja den Helfer den heiligen Geist mit aller benötigten Vergebung in Verbindung mit einer voll ausgestatteten Waffenrüstung. Es geht nicht um Leistung, sondern um unsere Bestätigung unserer Treue zu seinem herrlichen Namen. Wie schon deutlich erwähnt: Aus Dankbarkeit. Mehr noch: Aus Freundschaft. Auch wenn wir damit nichts verdienen, so unterstreichen sie unser Bekenntnis und unsere Hingabe bzw. Liebe. Gott will das wir zur Hochzeit kommen. Wir erhalten all seine Unterstützung auf dem Weg, für jeden Schritt, damit wir Überwinder dieser Welt sind und in Treue in der neuen Welt ankommen.
2021-06-20 12:16:18
Lieber Pneuma,

vielen Dank für deine Erläuterungen. Deine Betonung des heiligen Geistes gefällt mir. Er ist es, der uns mit Glaube, Hoffnung und Liebe beschenkt, und wir können diese Geschenke nur dankbar annehmen. Darum wünsche ich allen Menschen diesen Geist, den Gott nicht nur tröpfeln lässt, sondern ausgießt, also mit vollen Eimern oder auch wie unter der Dusche. Das ist die Unterstützung, die wir brauchen und ohne die wir nichts Gutes, nichts "Heiliges" zuwege bringen. Mögen wir uns diesen "Support" gerne gefallen lassen!

Einen "geistreichen" Sonntag
Klaus
2021-06-20 14:32:50
Lieber Klaus,

hätte es einfach genügt nur ein "guter" Mensch zu sein, dann hätte unser Freund Cornelius, nichts von Jesus wissen müssen. Diese Information war aber mehr als wichtig. Dieser Geist ist wird benötigt. Diese Kraftquelle und Unterstützung braucht jeder egal wie lobenswert auch jemand versucht durch diese Leben zu kommen, um alle Prüfungen und Herausforderungen zu meisten, während wir dabei Gott kennenlernen dürfen.

Daher auch dir einen "geistreichen" Sonntag.

Ich hoffe du kannst dich draußen am bevorstehend Regen ohne Schirm erfreuen!
Bin aktuell wie Elias vertrauter Unterstützer und halte Ausschau am Horizont nach den Wolken.
Denn er kommt bestimmt mit den Wolken.
2021-06-20 18:54:33
Lieber Klaus,

als keinem großen Freund aufwendiger Festlichkeiten liegt mir auch wenig an einem "Hochzeitsmahl" mit Gott. Das biblische Gleichnis dazu sehe ich in Teilen anders und kritischer als manche Ausleger. Dies zeigt sich beim Klick auf den obigen Link.

Viele Grüße
Hans-Jürgen
2021-06-20 22:07:53
Hallo Hans-Jürgen,

vielen Dank für deinen Link, der interessante Informationen enthält. Die Auslegung, dass die Eingeladenen am Eingang die festliche Kleidung geschenkt bekommen, ist mir bisher noch nicht begegnet. Ich finde sie auch nicht sehr überzeugend, denn dieses wichtige Detail hätte im Gleichnis erwähnt werden müssen. Dass es so üblich gewesen ist, dass die Eingeladenen die entsprechende Kleidung umsonst bekommen, ist mir auch nicht bekannt. Ich habe dies auch in der mir vorliegenden Literatur, die ich gerade nochmal durchgeguckt habe, nicht gefunden.

Es stellt sich natürlich trotzdem die Frage, wie die von den Straßen Eingeladenen zum hochzeitlichen Gewand gekommen sein können. Aber man wird das Gleichnis hier wohl nicht überinterpretieren dürfen. Die anderen, außer dem einen, hatten ja ein hochzeitliches Gewand an. Ich glaube, es geht einfach darum, dass hier einer deutlich zeigt, dass er den König und das Fest nicht ernst nimmt.

Das Gleichnis bringt aber offensichtlich einige Verständnisprobleme mit sich, wie auch die verschiedenen Auslegungen zeigen, auf die dein Artikel hinweist. Für diese Probleme gibt es offenbar auch unter den Exegeten keine allgemein anerkannten Lösungen, und ich habe auch keine parat. Ich bin ja auch gar nicht auf alle Züge des Gleichnisses eingegangen. Eigentlich ging es mir vor allem um den geschmückten Gott. Und dieser Gedanke erfreut mich immer noch.

Viele Grüße
Klaus
2021-06-21 08:50:55
Lieber Hans-Jürgen Caspar,
Wenn jemand zur Hochzeit kommt und nicht die Freude teilt und dankbar erwidert, dann ist er keine Freund, mehr noch ein Heuchler, Betrüger, Saboteur oder gar ein Terrorist. Dieses Schweigen lässt schlimmes und schädliches erahnen. Somit hat er unreine Gedanken im Sinn. Die sind zum Schaden aller Beteiligten!
Und da ich den König für gerecht und fürsorglich halte und hat er auch den Schutz aller Beteiligten im Sinn hat, und kann er gar nicht anders handeln, als wie er handelt.
Hans-Jürgen Caspar
2021-06-21 10:18:58
Lieber pneumatheou (auf Deutsch: "Heiliger Geist"),

für das Schweigen des wie ein Schwerverbrecher Hinausgewiesenen kann es auch andere Gründe gegeben haben, zum Beispiel, dass er stumm war. Dies war, wie auch Blindheit und Geisteskrankheit, wegen der jahrhundertelangen Inzucht in Israel keine Seltenheit.

Seine "unreinen Gedanken" bestanden vermutlich in der Hoffnung, etwas zu essen zu bekommen. Dass er stören und vielleicht sogar als "Terrorist" tätig werden wollte, kann man ihm nicht unterstellen; dafür gibt es nicht den geringsten Hinweis.

Und was den König betrifft: wegen seiner Überreaktion, eine ganze Stadt in Brand zu stecken, kann ich ihn weder für gerecht noch fürsorglich halten.

Mit herzlichem Gruß
Hans-Jürgen




Theologische Einsichten für ein gutes Leben
Christsein
verstehen
Christsein
verstehen
Theologische Einsichten für ein gutes Leben
Zurück zum Seiteninhalt