5 Sätze für Zufriedenheit
Klaus Straßburg | 18/04/2021
Es gibt Tage, da fühlt man sich so, als habe man ein ziemlich mieses Los im Leben gezogen. Sozusagen die A-Karte. Man ist schlecht gelaunt, unzufrieden, unglücklich. Nichts ist, wie es sein sollte. Es scheint kein Licht im eigenen Leben zu geben.
In einer Predigt des katholischen Professors Dr. Klaus Müller aus dem Jahr 2010 fand ich folgende kleine Statistik. Sie ist gedacht für Tage, an denen man denkt, es gehe einem so schlecht wie sonst niemandem.
1
Falls Du heute Morgen nicht krank, sondern gesund aufgewacht bist, bist Du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden.
2
Falls Du nie einen Tag Krieg erfahren hast, niemals die Einsamkeit einer Gefangenschaft oder Hungersnot, dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen dieser Welt.
3
Falls sich in deinem Kühlschrank Essen befindet, du Kleider hast, ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen, bist du reicher als 75 Prozent aller Erdenbewohner.
4
Falls du ein Bankkonto hast, Geld im Portemonnaie und auf Kleingeld nicht achten musst, gehörst Du zu den 8 Prozent der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt.
5
Falls Du diese Statistik liest, bist du besonders privilegiert, denn Du gehörst nicht zu den Milliarden Menschen, die nicht lesen können.
Die Statistik verändert keine Lebenssituation. Aber sie macht bewusst, wie viel Licht es im eigenen Leben gibt, für das man keine Augen mehr hat. Vielleicht verliert man dann seine Blindheit – und mit dem Sehen kommen wieder Dankbarkeit und Zufriedenheit ins Leben.
Wem das bewusst wird, der merkt auch, wie sehr das beständig gute Leben uns korrumpiert, verdirbt – und auch unsere Gottesbeziehung beschädigt. Denn das beständig gute Leben redet uns ein, wie schlecht es uns gehe, weil es nicht noch besser ist.
Ich habe die Zahlen der Statistik nicht überprüft. Ich weiß auch nicht, ob sie heute noch so gelten wie 2010. Ich nehme aber an, dass die Tendenz noch immer stimmt. Und dass der Vergleich eher besser für uns ausfällt als vor elf Jahren.
Es gibt übrigens auch in Deutschland nicht wenige Menschen, für die mindestens einer der fünf Sätze nicht zutrifft. Das sollten diejenigen nicht vergessen, für die alle fünf Sätze zutreffen.
Es sind Sätze, die man sich über den Schreibtisch hängen kann. Jedenfalls sollten wir sie im Kopf verankert haben, damit sie uns jeden Tag, jede Stunde begleiten. Es würde uns dankbarer machen – und freigebiger gegenüber denen, die weniger haben.
* * * * *
Es hat wohl etwas mit Selbstwahrnehmung zu tun.