"Hilfe, mein (Ehe-)Partner ist ungläubig!"
Wie ein Bibeltext aus ferner Zeit zu uns sprechen kann
Klaus Straßburg | 21/09/2023
Jede Zeit hat ihre eigenen Probleme. Nicht für jedes Problem hat die Bibel eine Patentlösung bereit. Patentlösungen gibt es sowieso nicht, weil jede Situation anders ist, die Zeiten sich ändern und wir uns mit ihnen ändern.
Die Bibel ist deshalb kein Ratgeber mit Patentlösungen für alle Lebenslagen. Wir können aber ihre Aussagen, so gut es geht, in unsere Zeit verlängern und die veränderte Situation dabei zu berücksichtigen.
1. Das Problem
Ein Eheproblem der Zeit, als das Christentum sich auszubreiten begann, bestand darin, dass einer der Ehepartner Christ geworden war, während der andere an seinem heidnischen Glauben festhielt. Ungläubige in dem Sinn, dass jemand an keinen Gott glaubt, gab es damals gar nicht. Alle glaubten an irgendeinen Gott oder an mehrere Götter. Schon das ist ein großer Unterschied zu unserer Zeit.
Wenn einer der Ehepartner Christ wurde, konnte das die Ehe vor eine Zerreißprobe stellen. Denn der Glaube ist nicht nur eine Nebensache, sondern er beeinflusst das ganze Leben. Wenn die Ehepartner, die vorher in demselben Glauben lebten, plötzlich einen unterschiedlichen Glauben hatten, stellte das ihre Welt auf den Kopf.
Stellen wir es uns konkret vor: Im Haus stehen Götterbilder, zu denen der heidnische Partner betet, und er nimmt am heidnischen Opferkult teil. Für den christlichen Partner sind die Götterbilder Götzen, und er hat neue Freunde in der christlichen Gemeinde gefunden. Jeden Sonntag besucht er den Gottesdienst. Es tut ihm im Herzen weh, wenn er sieht, wie sein Partner die heidnischen Götzen verehrt. Der heidnische Partner hingegen beäugt den neuen christlichen Glauben mit Argwohn, und die neuen Freunde seines Mannes bzw. seiner Frau sind ihm fremd – so wie ihm auch das ganze Denken und Fühlen des Ehegatten fremd ist.
Wie soll sich der gläubige Ehepartner verhalten? Kann er die Ehe weiterführen – bei so grundverschiedenen Lebenseinstellungen? Man ist einander fremd geworden und versteht die Welt des anderen nicht mehr. Beide leben einen wesentlichen Teil ihres Lebens in unterschiedlichen Welten. Ist die ständige Berührung mit Götzenbildern nicht gefährlich für den eigenen Glauben? Bringen es die unterschiedlichen Lebenshaltungen nicht mit sich, dass der eigene Glaube immer wieder in Frage gestellt wird? Wäre es da nicht konsequent, die Ehe aufzulösen?
In europäischen Ehen gibt es zwar nur selten das Problem des Heidentums im beschriebenen Sinn, aber es gibt ähnliche Probleme. Denn das Leben eines Ehepartners, der Christ wird, ändert sich fundamental. Er besucht auf einmal am Sonntag Morgen Gottesdienste und möglicherweise wochentags andere Gemeindekreise. Er interessiert sich für die Bibel, die bisher im Schrank verstaubte. Er macht sich Gedanken über Dinge, die vorher kein Thema für ihn waren. Beide Ehepartner merken, dass sie in einigen wichtigen Fragen der Weltanschauung nicht mehr auf demselben Weg gehen. Sie reden darüber, stellen sich gegenseitig in Frage und streiten vielleicht auch. Kann das alles die frühere Verbundenheit zerreißen?
2. Die Stellungnahme des Paulus
Der Apostel Paulus hatte die christliche Gemeinde in der griechischen Stadt Korinth gegründet. Durch Briefe blieb er in Kontakt mit der Gemeinde. Und in einem seiner Briefe spricht er Eheprobleme an, die es offenbar in Korinth gab.
Was die Frage betraf, ob eine Ehe geschieden werden darf oder nicht, konnte sich Paulus auf ein Jesuswort beziehen (1Kor 7,10). Für die Frage aber, ob ein gläubig gewordener Christ bei seinem heidnischen Ehepartner bleiben soll oder nicht, gab es kein Jesuswort. In dieser Frage drückte Paulus seine eigene Meinung aus und schrieb der Gemeinde in Korinth (1Kor 7,12-16):
(12) Den anderen [die in einer Ehe mit einem heidnischen Ehepartner leben] sage ich etwas, das nicht vom Herrn stammt: Da hat ein Bruder eine Ehefrau, die nicht zum Glauben gekommen ist. Wenn sie bei ihm bleiben will, soll er sie nicht fortschicken!
(13) Oder eine Frau hat einen Ehemann, der nicht zum Glauben gekommen ist. Wenn er bei ihr bleiben will, soll sie ihn nicht fortschicken!
(14) Denn der ungläubige Mann wird durch die Frau heilig. Und die ungläubige Frau wird durch den Bruder heilig. Sonst wären ja auch eure Kinder unrein. Sie sind nun aber heilig.
(15) Wenn der Ungläubige sich jedoch scheiden lassen will, soll er das tun. In solchen Fällen ist der Bruder oder die Schwester nicht an die Ehe gebunden. Gott hat euch vielmehr zu einem Leben in Frieden berufen.
(16) Denn woher willst du wissen, Frau, ob du deinen Mann rettest? Oder woher willst du wissen, Mann, ob du deine Frau rettest?
(Übersetzung: BasisBibel mit einer leichten Änderung)
Der Text ist schwer verständlich. Und es ist bis heute nicht vollständig geklärt, wie er in allen Feinheiten gemeint ist. In manchem gehen die Meinungen der Ausleger auseinander. Ich kann hier auch nur eine Auslegung versuchen
Zunächst wird deutlich, dass Paulus zwischen Jesusworten und eigenen Worten zu unterscheiden weiß (Vers 12). Jesusworte haben für ihn größeres Gewicht. Insofern relativiert der Apostel seine eigene Meinung. Eine solche Haltung täte auch manchen Christen heutzutage gut.
3. Was ist Heiligkeit?
Um die Aussagen des Paulus zu verstehen, müssen wir uns erst einmal klarmachen, was mit Heiligkeit gemeint ist. Im Alten Testament beschreibt Heiligkeit den göttlichen Bereich, der prinzipiell von allem Profanen, also vom Weltlichen, getrennt ist. Vor allem ist Gott selbst heilig. Aber er kann die Trennung vom Weltlichen aufheben und seine Heiligkeit auf Menschen und weltliche Dinge übertragen. Andererseits gibt es weltliche Dinge, die unheilig sind und eine religiös verunreinigende Wirkung haben. Dazu gehören zum Beispiel Tote, Kranke, Blut und heidnische Götzenbilder oder heidnisches Götzenopferfleisch. Ein Mensch, der damit in Berührung kommt, muss sich durch einen kultischen Brauch reinigen, um wieder den Tempel betreten zu dürfen und mit Gott in Kontakt zu kommen.
Die Trennung von Heiligem und Unheiligem ist also keine absolute Trennung. Der heilige Gott kann dem unheiligen Menschen nahekommen, und das Unheilige kann von seiner Unreinheit befreit werden. Den Kern des Gedankens kann man vielleicht so ausdrücken: Göttliches und Weltliches sollen nicht in falscher Weise miteinander vermischt werden, so als gäbe es zwischen Gott und Welt keine Unterschiede. Gott und Welt sind voneinander zu unterscheiden, aber nicht voneinander zu trennen. Durch Gott kann auch Weltliches geheiligt werden, das heißt, es kann eine göttliche Bedeutung erlangen.
Der letzte Gedanke wird im Neuen Testament stärker betont. Die Glaubenden werden "Heilige" genannt, weil sie von Gott auserwählt, berufen und vom heiligen Geist bewegt werden. Als Glaubende leben sie in einer Gottesbeziehung. Ihre Heiligkeit besteht also darin, durch Gottes Gnade mit Gott verbunden zu sein und durch Gottes Kraft ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Ihre Sündhaftigkeit hingegen bedeutet den Rückfall in ein unheiliges Leben. Dieser Rückfall kann nur dadurch aufgehoben werden, dass Gott ihnen ihre Schuld vergibt und sie wieder in den Stand der Heiligkeit versetzt.
Das Neue Testament berichtet immer wieder, dass Jesus die Berührung mit Unheiligem nicht scheute: Er heilte Kranke, trieb Dämonen aus, erweckte Tote zum Leben und hatte Berührung mit einer "blutflüssigen Frau" (Mk 5,25-34). Dies alles hat aber nicht Jesus verunreinigt, sondern im Gegenteil, es reinigte die Welt von Krankheit und Tod. Dadurch wird deutlich, dass alles Weltliche und Lebensfeindliche der Macht Gottes unterlegen ist: Nicht die Welt entheiligt Gott, sondern Gott heiligt die Welt.
4. Was meinte Paulus?
Zurück zum Problem der Ehe eines heidnischen und eines christlichen Menschen. Paulus nimmt den christlichen Ehepartnern zuerst ihre Sorge: Durch die Götzenbilder, die heidnischen Opfergaben im Haus sowie die heidnischen Ansichten und Gebete des Ehepartners wird die "Reinheit" und "Heiligkeit" des christlichen Ehepartners nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das heißt: Seine Gottesbeziehung leidet nicht darunter. Die Macht der Götzenbilder hat keine Macht über den Glauben, den Gott ihm geschenkt hat. Wenn die Ehe also weiterhin "funktioniert", wenn kein Zerwürfnis zwischen den Ehepartnern besteht, gibt es keinen Grund, sich zu trennen (Verse 12 und 13).
Paulus begründet diesen Standpunkt damit, dass nicht der heidnische Partner den christlichen entheiligt, sondern umgekehrt der christliche den heidnischen heiligt (Vers 14). Das heißt, dass der heidnische Partner nicht die Gottesbeziehung des christlichen Partners gefährdet, sondern umgekehrt der christliche Partner dem heidnischen eine Gottesbeziehung ermöglicht. Dasselbe gilt für die Kinder der beiden: Durch den christlichen Elternteil haben sie die Chance, gläubig zu werden, und der heidnische Elternteil kann diese Chance nicht zunichte machen (Vers 14). Denn Gottes Gnade und Kraft, die durch den christlichen Elternteil wirksam sind, sind allemal mächtiger als das Wirken des heidnischen Ehepartners.
Man könnte es auch so ausdrücken: Der heidnische Partner ist durch die Gemeinschaft mit dem christlichen Ehegatten in ein geheiligtes Gottesverhältnis einbezogen. Diese Gottesverhältnis strahlt auf den heidnischen Partner aus – jedenfalls solange, wie der christliche Partner seine christliche Lebensweise nicht aufgibt (1Kor 6,9-11).
Paulus fügt noch hinzu, dass der christliche Ehepartner in die Scheidung der Ehe einwilligen kann, wenn der heidnische diese fordert. Denn es ist besser, sich zu trennen, als in Unfrieden miteinander zu leben (Vers 15). Der christliche Partner muss dann nicht krampfhaft an der Ehe festhalten, um zu versuchen, dem heidnischen Partner den christlichen Glauben nahezubringen. Denn ob der heidnische Partner zum Glauben kommt oder nicht, liegt nicht in der Hand des christlichen Partners. Es liegt allein in der Hand Gottes, so dass es keine Gewähr dafür gibt, ob der heidnische Partner gläubig wird oder nicht (Vers 16).
Die Ausführungen des Apostels Paulus wirken merkwürdig formal. Von Liebe zwischen den Ehepartnern ist nirgends die Rede. Das hängt damit zusammen, dass es das romantische Ideal, wonach gegenseitige Liebe die Ehe prägt, damals noch nicht gab. Zwar spielt die Liebe zwischen den Ehegatten im Neuen Testament eine große Rolle. Aber es geht dabei nicht um romantische Gefühle, sondern um das Füreinander-da-sein und Füreinander-eintreten.
So ist es zum Beispiel erklärlich, dass Paulus ziemlich trocken schreibt, der christliche Partner solle die Trennung zulassen, wenn der heidnische Partner sie wünsche. Gefühle spielten dabei weniger eine Rolle. Und die der geschiedenen Frau drohende Armut wurde dadurch abgefedert, dass die christliche Gemeinde für diese zu sorgen hatte: Die "Familie Gottes", die Gemeinschaft der Glaubenden, trat neben die natürliche Familie (Mk 3,31-35).
5. Was bedeutet das für unsere Zeit?
Weil das Verständnis und das Umfeld der Ehe sich seit Paulus sehr geändert haben, können wir die Aussagen des Paulus nicht einfach in die Gegenwart übertragen. Wir müssen versuchen, das von ihm Gemeinte auf unsere veränderte Situation zu beziehen.
Wie ich schon erwähnte, haben wir es heute in aller Regel nicht mit einem christlichen und einem heidnischen Ehepartner zu tun, sondern mit einem christlichen und einem nicht glaubenden. Die Gefahr geht also nicht von Götzenbildern aus, sondern möglicherweise von unterschiedlichen Lebenseinstellungen beider Partner. Es kann sein, dass man einander fremd wird. Jesus hat den Evangelien zufolge darum gewusst und auf diese Möglichkeit der Entzweiung hingewiesen. Wichtig war ihm, dass der christliche Partner seinen Glauben auf keinen Fall eines anderen Menschen zuliebe aufgibt (Mt 10,34-37; Lk 12,51-53).
Es wird dann in der Ehe darauf ankommen, dass man Meinungsverschiedenheiten in fairer Weise anspricht. Beide Ehepartner sollten der Andersartigkeit des anderen mit Respekt begegnen und bleibende Differenzen tolerieren. Wenn dies möglich ist und kein Zerwürfnis entsteht, können die beiden zusammenbleiben. Dies würde der Äußerung des Paulus in den Versen 12 und 13 entsprechen.
Es könnte auch passieren, dass der christliche Partner durch den nicht glaubenden Ehepartner und die Gespräche mit ihm in Glaubenszweifel gestürzt wird. Dann gibt es die Möglichkeit, auf Gespräche über den Glauben zu verzichten. Jedenfalls darf der Zweifelnde wissen, dass ihn nichts, also auch sein Zweifel nicht, von Gottes Liebe trennen kann (Röm 8,38f).
Es gibt auch die umgekehrte Möglichkeit, dass der nicht glaubende Ehepartner durch den glaubenden ins Nachdenken kommt und irgendwann selber zu glauben beginnt. Das wäre die Situation, die Paulus in Vers 14 anspricht. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass der christliche Partner den anderen nicht versucht, aggressiv und nervtötend zu missionieren. Er sollte ihn vielmehr so annehmen, wie er ist – auch mit seinem Unglauben. Denn Gott nimmt uns auch so an, wie wir sind. Und der christliche Partner sollte, auch wenn die Standpunkte verhärtet sind, die Hoffnung für den nicht Glaubenden nicht aufgeben. Eine Garantie dafür, dass der andere irgendwann zu glauben beginnt, gibt es allerdings nicht. Das hält Paulus in Vers 16 fest.
Sollte jedoch ein Zerwürfnis zwischen den Ehepartnern entstehen, dann gilt das, was für jede Ehe gilt: Ein krampfhaftes Festhalten an der Ehe kann zu einem dauerhaft unfriedlichen Leben führen, was vor allem den Kindern Schaden zufügt. Eine Trennung in Respekt und Nächstenliebe kann in diesem Fall hilfreich sein. Ein Leben in Frieden ohne den Partner kann – besonders für die Kinder – besser sein als eine Ehe im Dauerstreit. Eine ähnliche Situation beschreibt Paulus in Vers 15.
6. Das Beispiel einer Ehegeschichte
Zum Schluss möchte ich kurz von dem Beispiel einer Ehe erzählen, in der die Ehefrau Christin war und der Ehemann nicht. Als die beiden sich kennenlernten, besuchte die Ehefrau regelmäßig die Sonntagsgottesdienste. Beide waren verliebt ineinander, und so ging der Ehemann immer mit in die Gottesdienste. Er gewöhnte sich offensichtlich daran und hielt daran fest, auch als die beiden schon lange zusammen waren und schließlich heirateten.
Irgendetwas muss sich im Inneren des Mannes verändert haben. Denn er begann zu glauben, sang mit seiner Frau zusammen lange im Kirchenchor und wurde sogar Presbyter. Er las christliche Bücher, und beide erzogen ihre Kinder gemeinsam im christlichen Glauben.
Das wäre wohl ein Beispiel dafür, dass "der ungläubige Mann durch die Frau heilig wird", wie Paulus sagte (Vers 14). Das ist nichts, was die Frau oder der Mann vollbracht haben. Denn die Heiligung eines Menschen geht immer von Gott aus. Sie ist nicht weniger als ein Wunder.
Es muss nicht immer so ausgehen. Ich kenne andere Ehen, in denen der nicht glaubende Partner bei seinem Unglauben bleibt. Das muss nicht bedeuten, dass die beiden einander fremd werden. Sie können vielmehr in Respekt voreinander und ehrlicher Toleranz gegenüber den Aktivitäten des jeweils anderen leben.
So wird es dann auch in solch einer Ehe wahr, dass Gott die beiden "zu einem Leben in Frieden berufen hat" (Vers 15). Und ob der nicht glaubende Ehepartner nicht irgendwann doch noch einen anderen Weg einschlägt, weiß Gott allein.
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Fotografik: Gerd Altmann auf Pixabay.
eigentlich weiß man doch heutzutage vorher, worauf man sich mit einem Ehepartner einlässt. In vieler Hinsicht jedenfalls. Und dass der eine christlich ist und der andere es nie war oder vom Glauben abfällt, ist vermutlich eines der geringeren Probleme, die sich mit den Jahren ergeben können.
Aber vielleicht sehe ich das aus meiner eigenen Situation heraus zu entspannt. Ich bin formal evangelisch, meine Frau ist formal katholisch. Ich hatte immer etwas mehr Bezug zur Kirche, meine Frau ist immer distanzierter zu Kirche und christlichem Glauben und macht auch keinen Hehl daraus. Gleichwohl, so seltsam es scheinen mag, trennt uns ideologisch gar nicht so viel. Wir sind beide Ingenieure mit einer entsprechenden empirisch-rationalen Grundhaltung, die mit bestimmten christlichen Inhalten und mit deren Akzeptanz sich Kirche üblicherweise schwertut.
Unsere ehemalige Putzhilfe und jetzt noch Freundin aus Afrika, die direkter, unbefangener und fundamentalistischer glaubt als ich, war mit unserer Situation schnell fertig. Sie verwies aus dem Stehgreif auf die von dir zitierte Paulus-Stelle. Damit war der Fall für sie erledigt.
Viele Grüße
Thomas
danke für die Stellungnahme aus deiner persönlichen Erfahrung heraus. Dass du trotz gewisser religiöser Unterschiede keine großen ideologischen Unterschiede in deiner Ehe feststellst, ist sicher kein Einzelfall. Ich habe ja am Ende meines Artikels selbst darauf hingewiesen, dass mir solche Ehen bekannt sind. Und der christliche Partner kann dankbar dafür sein, dass die Ehe "funktioniert". Ich stimme dir auch zu darin, dass es viele andere Eheprobleme gibt, die im Einzelfall schwerwiegender sind als die unterschiedliche religiöse Orientierung. Der Hinweis eurer ehemaligen Putzhilfe auf 1Kor 7 ist darum wohl gar nicht falsch.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Ehen, bei denen die unterschiedliche religiöse Orientierung ein Problem ist, nämlich dann, wenn einer der beiden die Orientierung des jeweils anderen nicht akzeptiert oder wenn die Lebensstile bei beiden weit auseinandergehen. Das kann (muss aber nicht) geschehen, wenn einer der beiden Partner während der Ehe Christ wird und dadurch sein Leben verändert.
Ich selbst habe von Jugend an eine christliche Partnerin gesucht (und schließlich auch gefunden), die meine religiöse Orientierung teilt. Alles andere habe ich mir schwierig vorgestellt. Und ich würde es jetzt wieder so machen. Damit will ich nicht ausschließen, dass auch ein glaubender und ein nicht glaubender Partner harmonisch zusammenleben können. Mir war aber meine christliche Orientierung so wichtig, dass ich sie mit meiner Partnerin teilen wollte, und ich erlebe das bis heute als einen Reichtum unserer Beziehung.
Viele Grüße
Klaus